Wie gestaltet Ihr die Dialoge

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  • Wie gestaltet Ihr die Dialoge

    Ein Klient kommt mit dieser Messung zu uns und stellt die Frage: "Worauf muss ich achten, ich will demnächst in den Dolomiten zwischen 2.- und 3.000 m Höhe wandern. Problematik der sehr ausgeprägten Herzrythmus Störungen sind bekannt und medizinisch wie folgt abgeklärt: "Wenn es ihnen schlechter geht, kommen sie wieder her!"
    Klient ist etwas uneinsichtig.
    Bin auf interessante Beiträge gespannt. Es geht um die langfristige Arbeit mit Klienten und den Empfehlungen zu den einzelnen Messungen.
    Viele Grüße

    achwilli
    public655727dcfb61ee52a8306d8f194806f6

  • #2
    Hallo Willi,

    und welchen Hinweis hast du ihm gegeben? Das klingt nach deiner Expertise, da die Herzrhythmusstörungen bei dieser Messung vor allem begrenzt auf die Aktivitäten mit Bewegung zu sein scheinen, also genau das, was er vor hat.
    Woran liegt es, dass dein Klient so an seinem doch sehr sportlichen Ziel hängt? - da geht es in der Arbeit mit deinem Klienten also sicherlich um die Bedeutung davon. War er immer sehr sportlich? Engagiert und ambitioniert? Könnte man einen Kompromiss schließen, also eine adäquatere Bewegungsform finden? Könnte es eine Art Rebellion sein, dass sich dein Klient mit seinem gesundheitlichen Zustand (noch) nicht identifizieren kann, verständlicherweise?

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    • #3
      Hallo Gast,
      trifft genau die Problematik. Aus welcher Sichtweise nähert sich der Proffessionell dem Klienten.
      A) Aus seiner eigenen persönlichen Sicht.
      B) Aus der vermutlichen Sicht des Klienten, wie der Proffesionell ihn einschätzen würde.
      C) Aus Sicht der aktuellen Trendentwicklung der Trainingslehre (In Verbindung anderer Spezialisten z.B. Kardiologen) und letztendlich
      D) Der Professionell versucht den neutralen Dialog.
      A) Als Professionell kennt man schon ein wenig die Grundlagen. Daraus folgt, der Klient sollte mal langsam runterkommen und seinem Alter Rechnung tragen. Die Empfehlungszielstellung sollte darauf abziehlen altersgerecht nur den Spaß in den Vordergrund stellen.
      B) Den Klienten schätzt der Professionell ein wenig agressiv ein. (Was für Herzinfarkt gefährdete lt. Ausbildungsrichtlinien nach § 44 SGB IX Reha-Sport bei Herz-Kreislauferkrankungen gelehrt wird) Dem steht gegenüber, dass der Klient grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes sucht. Das Motto: "Über die Faulheit ein Ziel erreichen. Nur nicht mehr anstrengen, als notwendig. Da fragt man den Klienten doch, wenn das so ist, warum nimmst du dann die Strapazen einer Hochgebirgstour auf dich.
      C) Die verschiedenen (staatlich anerkannten) Regelempfehlungen gehen von max. Puls Belastung 180 Bpm minus Lebensalter = 103 BpM für 77 -ig Jährige aus. (Vorgabe für normale ÜL)
      Spezielle Lizenzen für Herzsport geben 200 Bpm minus Lebens Alter= max. Puls 123 Ppm als Richtwert vor. Und zu guter letzt wird für medizinisch weiter Ausgebildete die Empfehlung gegeben, 220 Bpm minus Lebensalter = 143 Bpm als max. Puls. (Fragt mich jetzt nicht, was das soll. Ich kann es nicht beantworten. Das sind Vorgaben aus div. Ausbildungen) Für mich gilt die Ausbildung lt. Autonom Health zur Sportbelastung gemäß Sport. Allerding mit der Einschränkung, die Werte nicht blind zu übernehmen.
      D) Diese Gedanken habe ich versucht in den Dialog mit dem Klienten einzubinden.

      Aus dem Gespräch könnte man meinen, dass nicht die "Herrausforderung" Triebfeder der angedachten Belastung ist, sondern seine Worte: "Ich bin stinkend faul. Im Flachland fällt mir das Laufen schwer. Während in den Höhen, dass Herz automatisch schon mehr belastet wird und man damit weniger Willen aufbringen braucht." Klingt eigenartig, neutral betrachtet: Warum nicht.
      Ja der Klient war immer viel im Sport unterwegs. (Wenn die beruflichen und privaten Lebensumstände die Zeit dafür gaben.) Und von Kommpromissen hält er nur etwas im Diskussions Modus zwischen Menschen.
      Das mit der Rebellion ist gut. Wurde auch schon angesprochen. Der Klient gibt zu, dass es eine Rebellion sein könnte. Nur es konnte nicht herauskristallisiert werden gegen wen oder was.

      Da es ja mit dem "Ferndialog von aktuelllen Messungen" ganz gut klappt, hänge ich hier gleich eine weitere Messung ein, mit der Bitte das Patricia diese hier einbringt.

      Es stellen sich doch interessante Fragen bei der Arbeit mit bunten Bildern, genannt HRV.

      achwilli

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      • Autonom Health
        Autonom Health kommentierte
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        Hallo Willi,

        wir haben dir die Messung in diesen Beitrag dazu verschoben.

        Liebe Grüße vom Autonom Health Team

    • #4
      Ergänzung zum Beitrag.
      public0dbc5b1162747dc6f085d8f821b8a342

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      • #5
        Knapp einem Monat später,
        der erste Tag. Klient hat Freigabe der Daten auf Einsicht für den Professionell gegeben.
        Die erste Sporteinheit Intervall Aufstieg von 1.300 m auf 2.200 m Höhe zur Hütte.
        Zweite Sport Einheit kurzer weiterer Aufstieg auf vermutlich 1.500 m und zurück.
        Interessant die Unterschiede der Pulsausschläge beider Einheiten. Beim zweiten kann vermutlich nicht von Sport gesprochen werden.
        Sollte evtl. mit "Gehen" als Aktivität benannt werden.

        achwilli

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        • Gast-Avatar
          Gast kommentierte
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          Spannend zu sehen, dass in der Messung eigentlich die Bewegungseinheiten am "saubersten" sind. Was hat sich zwischen Messung 1 und 2 sonst verändert, dass es unter tags so stark zu hoch flammt? Ich nehme an, dass sind dann Herzrhythmusstörungen?

        • Willi Achilles
          Willi Achilles kommentierte
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          Nach Rückfrage: Bier trinken in der Sonne und die Bergwelt bewundern.
          achwilli

      • #6
        Leider wurde die Messung mechanisch unterbrochen. Die Aktivitäten konnte Klient nicht ändern. Bis 9:00 Uhr etwa geistige Arbeit. Ab 9:00 Uhr Intervall Lauf von 2.200 m bergab auf 1.300 m. Es ist am Start deutlich ein langsamer Anstieg der Herz Frequenz erkennbar. Enspricht eigentlich der Forderung zum "warmmachen". Dann steigen allerdings die Frequenzen in den Intervallen heftig an. Interessant ist, dass die Herzfrequenz in den Pausen Intervallen (Auto Abfahrt zum nächsten Wechsel) sofort reagiert und absinkt. Klient behauptet, er fühlt sich wohl. Mal sehen wie es weiter geht.

        achwilli
        public9c1dfd0939fc0de6c5e2cfb68b7a7caa

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        • #7
          Hier noch ergänzend:
          Anzahl der Herzschläge in 24 h:
          1. Messung: 79.564 /24h
          2. Messung: 101.475 in 24 h
          3. Messung: 177.347 in 24 h
          4. Messung: 112.528 in 24 h
          achwilli

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          • #8
            In dieser Messung erfolgt der Auf- und Abstieg auf knapp 3.000 m
            Vernachläßigen wir die Rythmusstörungen (Ohne deren Beachtung zu vernachläßigen) entspricht die Pulskurve dem was wir kennen. Es zeichnet sich ein Glockenpolygom ab. Läßt man das Alter weg, Eigentlich Zeichen von Anpassung.
            achwilli
            public9e1f5fd90afc579b48d38fea7633bc8b

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            • #9
              Ergänzung: Mit dem Glockenpolygom sind natürl alle Messungen im Zeitraum: Etwa 4 Wochen davor, 1. Tag usw.
              achwilli

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              • #10
                Hallo Willi,

                hast du auch Messungen, wo dein Klient keinen Sport macht, um zu sehen, wie er da performt und wie sein allgemeiner Gesundheitszustand ist? Vielleicht kommt man darüber etwas an ihn heran, kann ihm andere Herausforderungen im Alltag bieten, ohne dass er auf seinen Sport verzichten muss?

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                • Willi Achilles
                  Willi Achilles kommentierte
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                  Ja natürlich. Ich stelle eine ganz "normale" Messung vom März diesem Jahres gleich rein. Patricia bitte wegen der zeitlichen Reihenfolge hinter die Überschrift als 1. Messung. Dann bleibt die zeitliche Folge übersichtlicher.
                  achwilli

                • Autonom Health
                  Autonom Health kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Hallo Willi, ich habe dir die Messung in diesen Beitrag verschoben. Auf die Reihenfolge innerhalb dieses Postings habe ich (haben wir) allerdings keinen Einfluss. D.h. die Messung vom März ist leider der letzte Beitrag in diesem Post, weil er zuletzt in das Forum hochgeladen wurde. Liebe Grüße, Patricia

              • #11
                Die Messung ist vom März 2021. Bin ja gespannt?
                achwilli
                publicad96927e2a7cea8155e2ae4a09c6d8a5

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                • #12
                  Abschlussbericht
                  5 Tage Hochgebirge, Belastungsvorgabe und Anpassung nach Trainingsplan. (25 Jahre Ausarbeitung der Tourenplanung durch das K.A.T.Zentrum® für verschiedene Zielstellungen, in dem Fall Herzrhythmusstörungen)
                  Werte des Klienten: 4 Wochen vor der Tour Messungen begonnen.
                  Fehlerquote: 82,50 %; 71,48 %; 83,59 %; 76,69 %; 29,58 %; 55,57 %; 45,70 %; 51,88 % Tendenz sinkend.
                  Akt. biologisches Alter: 28 Jahre; 42; 33; 34; 28; 21; 31; 20 Jahre
                  Anzahl Herzschläge/24 h: 79.564; 101.475; 177.347; 112.528; 92.458; 83.811; 72.874 Schläge/24 h
                  Total Power msec²: 5.131; 2.991; 2.185; 3.168; 6.279; 6.197; 9.481 msec²
                  pNN 50: 27,45%; 10.22%; 42,42%; 26,86%; 56,91%, 52,89%; 50,14%
                  Nochmals zur Erinnerung. Meine Fragestellung lt. ?Wie gehen wir in den Dialog?. Es geht hier nicht mehr um den Klienten. Der ist ordnungsgemäß medizinisch in fachlichen Händen. Was kann einem Professionell alles passieren? Er bekommt eine HRV Messung mit den hier aufgeführten Daten mit der Bitte um Empfehlungen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Oder: Wie die erste Messung: Was würdet Ihr dem Klienten vor der Tour raten? Dank der Möglichkeit von Autonom Health, besteht die Möglichkeit während der Tour (900 km Entfernung) von zu Hause aus den Klienten (wenn Brustgurt) beraten zu können. Nun hat nicht jeder Professionell von uns Erfahrungen zwischen 2 und 3.000 Metern Höhe. Letztendlich sieht man alle Daten auf einem Haufen, kann man vom Glauben abfallen. Sie passen in kein Schema. Nach der Tendenz der Entwicklung von Herz- Kreislauferkrankungen wird der Anteil in der ?kultivierten? Gesellschaft immer größer. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass wir immer mehr solche Bilder bekommen. Beraten wir den Klienten so lange, bis er im Bett liegt und damit ins Schema passt. Juristisch ist das korrekt. ?Legen Sie sich ins Bett, ruhen Sie dann sehen wir weiter.? Klient stirbt, keine Verurteilung möglich. Sie geben Empfehlungen sich zu bewegen, der Klient macht das und stirbt. Wir haben ein Problem! Unabhängig ob medizinisch nicht mündiger Übungsleiter oder ausgebildeter Arzt! Bett Ruhe wird akzeptiert. Bewegung kritikanfällig. Pierre de Coubertin (Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit) machte sich über die Sportmediziner und Pädagogen lustig, die gemäßigte Leibesübungen propagierten. Sein Ideal war der Draufgänger der Widerstände überwindet und im Sport auf ein Leben als Führungskraft vorbereitet wird. (Siehe Internet)
                  Was ist nun richtig? Vielleicht geben meine Erfahrungen dem einen oder anderen etwas.
                  achwilli

                  public84a69e0f62507d3a7a3c6dda1f0a0d73

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                  • #13
                    Der Vergleich aller Messungen regt doch zum Nachdenken an. Die Wissenschaft prüft gerade, ob für Herzpatienten Höhenaufenthalte als Therapie sinnvoll erscheinen. Wäre die Datenreihe nicht ein Puzzel bei der Klärung: Sind Belastung und Höhe nun gut oder nicht?
                    Wenn Patricia so nett ist, die Messung zusammenzustellen.
                    achwilli
                    publicecc5af42f5e6fcdd8a4032c07f5aaaa1

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                    • Autonom Health
                      Autonom Health kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Hallo Willi,
                      ich habe dir deine Messung in diesen Beitrag verschoben.
                      Liebe Grüße,
                      Patricia

                  • #14
                    Klient meinte, sein Herz schlägt wieder normal und machte eine Messung. Klient hatte wegen verklemten Sakralgelenk mit Nervenentzündung sich selbst 6 Blutegel auf die Leberpunkte angesetzt. Die Schmerzen verschwanden und als "Nebenwirkung" verschwanden die Herzrhythmus Störungen. Klingt nicht glaubhaft.
                    public64d9a030d4333ce367c682d9f439fe70

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