Ernährungsumstellung mit positiver Wirkung

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  • Ernährungsumstellung mit positiver Wirkung

    Klient hat vor über einem Jahr seine Ernährung grundsätzlich umgestellt. Weg von Zucker/Schokolade und ungesunden Lebensmittel hin zu frisch zubereiteten Speisen mit hochwertigen Pflanzenölen, kein Weizen,..
    Er hat dadurch rund 30 kg abgenommen, damit sein Idealgewicht erreicht und seine Blutwerte sind mittlerweile mustergültig. Leider gibt es keine Messung vor der Lebensstiländerung. Das wäre sicher sehr aufschlussreich gewesen.

    Im Gespräch war er sehr verwundert über den doch recht niedrigen Puls vorallem in der Nacht. Er betreibt keinen großartigen Sport. Tägliches Spazierengehen mit dem Hund und gelegentliche Wanderungen. Trotzdem sind seine Pulswerte in 24 Std. erstaunlich niedrig. Seine Frage dazu: "Ist das bedenklich niedrig?"

    Noch dazu kommt, dass er diese Messung in einer für ihn anstrengenden Woche gemacht hat. Mit wenig Schlaf, langem Arbeiten bis in die Nacht hinein.

    Bitte um Euer Feedback.

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Karin
    public259b7b1969772a112bb56394ceb4dd23

  • #2
    Hallo Karin,
    ist das die Messung aus dem anderen Beitrag?
    Zu deiner Frage: Niedriger Puls woher? Thema evtl. Medikamente lasse ich außen vor.
    Hatte eine Klientin, die musste wegen OP deutlich abnehmen. Bei einer Körpergröße um die 1,55 cm von über 90 kg auf etwa 50 kg.
    OP erfolgte Herz schlug langsamer.
    Meine Erklärung. Laufe jahraus jahrein ständig mit einem Rucksack mit 30 kg herum. Herz muss das bewältigen. Setze den Rucksack ab und dein Herz beruhigt sich.
    Scherzhaft: Lasse deinen Klienten doch mal 30 kg tragen. Sicher wundert er sich dann nicht mehr über seinen Herzschlag.

    Und, unterschätzt nicht das Gassi gehen und gelegentliche Wandern. Es muss nicht immer Sport mit Schaum vor der Schn…. sein.
    viele Grüße
    achwilli

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    • #3
      Hallo Karin,
      ein sehr schöner Beitrag für die Community, auf das hier wieder mehr Leben einkehrt. Danke dafür.
      Willi war schneller, aber ich versuche mich auch mal mit einer Einschätzung der Messung und hoffe auf weiteren Austausch.

      Die von Dir beschriebenen Veränderungen im Leben Deines Klienten waren sicher nicht einfach – Hut ab !
      Wir können nur vom Jetztzustand ausgehen und da sehe ich auf den ersten Blick ein schön „buntes“ Bild -– vor allem in der Nacht und sogar ein wenig RSA, Abwechslung in den Aktivitäten. Biologisches Alter 39; also 11 weniger als Lebensjahre: hat den Klienten bestimmt sehr gefreut.

      ABER: nach ein wenig eintauchen in die Messung samt Daten kommen mir Zweifel ob das alles so goldig ist, wie es glänzt.
      Erste Frage die ich mir stelle: Gibt es einen medizinischen Grund (Medikamente) für das niedrige Pulsniveau? Andererseits hättest Du das wohl erwähnt. Aber ein Gesamt-Durchschnittspuls von 53 ist nahe an der Bradykardie. Außer jemand war sein Leben lang Sportler, aber danach klingt Deine Schilderung ja nicht.

      Anderer Gedanke, wenn ich das Bild auf mich wirken lasse: ...…und das Leben plätschert so dahin... -… für mich ist wenig vom Prinzip Actio/Reactio zu finden. Meine Anhaltspunkte dafür:
      - Aufreger(?) des Tages: 45 min „Sport“ (oder Spazierengehen mit Hund, da kaum Pulserhöhung?) - 55,37% bzw. 12:32 Std. verbringt der Mann im Pulsbereich Schlafen.
      - relativ schmaler Hof um die Pulskurve (außer bei den Aktivitäten zwischen ca. 15.15 und 18.15 ) –- also wenig Variabilität –oder: wenig Abwechslung, Freude, Anregung?
      - die gute Beurteilung der Messung ruht vermutlich auf dem niedrigen Pulsniveau – so auch die PC-Arbeit vor dem Schlaf, obwohl diese sowohl von Dauer (ohne Unterbrechung) als auch Uhrzeit her bestimmt nicht so optimal ist. Und im Schlaf kaum Pulssenkung da ohnehin schon auf sehr niedrigem Niveau. Auch hier lässt der schmale Hof auf wenig Variabilität schließen; außerdem steigen alle Frequenzbereiche an – da hätte ich jetzt gerne die Detaildaten von Entspannung/Erholung zur Ansicht…
      - auf Basis des vorher gesagten ist klar, dass auch Dynamik A und B eher im mittleren bis unteren Bereich liegen.

      Aber wo Schatten, da auch Licht: die Ressource Deines Klienten liegt m.E. nach in den Aktivitäten tagsüber: von allem etwas – - sowohl alleine als auch mit einer 2. Person. Vielleicht lässt sich da noch etwas mehr "Leben" reinbringen? Vermutlich wurde ihm in der Analyse der Impuls „Aktivierung“ gegeben – - wie schaut er selbst auf sein Lebensfeuer? Kann er dem Impuls folgen?

      Kannst Du, liebe Karin, mit meiner Antwort etwas anfangen?

      Bin auf weitere Einlassungen, Meinungen, Anregungen sehr gespannt. Von solchen Beiträgen habe ich schon viel lernen dürfen, weil jeder andere Ansatzpunkte hat, die zum Nachdenken anregen.

      Herzlichen Gruß an Dich und alle Community-Aktiven
      Hannelore
      Zuletzt geändert von Hannelore Willmroth; 11.07.2018, 10:10.

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      • #4
        Korrektur zu meinem obigen Beitrag bzgl. Pulskurve während Schlaf -
        falscher Fehler im Text: HF sinkt - es steigen nur VLF und LF (und nicht alle Frequenzbereiche) - deshalb meine Anmerkung zu Entspannung/Erholung die vermutlich nicht so prickelnd sind. Die Zunahme von pNN50 ist m.E. auf den noch niedrigeren Puls im Schlaf zurück zu führen. Wenn HRVmed zur Verfügung steht: da würde mich der QPA interessieren. Wie sehen die Kollegen das?

        LG Hannelore

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        • #5
          Hallo Karin,

          habe mit Alfred die Messung besprochen. Wir können den Überlegungen von Willi und Hannelore eigentlich nur zustimmen.
          1. Überlegung: Medikamente? Betablocker? Möglich, dass diese den Puls stark senken
          2. Überlegung: reduziertes Gewicht - weniger Belastung - geringerer Puls
          3. Überlegung: Konstitution?

          Überleg dir einmal gemeinsam mit deinem Klienten, ob eine Sportart möglich wäre, bei der der Puls stark ansteigt. Und überprüft dann, ob und wie leicht das bei ihm möglich ist. Potential wäre durchaus da.

          Liebe Grüße,
          Patricia

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          • #6
            Hallo zusammen,

            noch ein paar Gedanken... Die Messung ist ja wirklich interessant, weil sie auch ein wenig kratzbürstig ist, d. h. es fügt sich halt nicht alles "einfach so" zusammen. Sicher ist in der Analyse vieles zu Recht gut benotet: Eine hohe Gesamtvitalität heißt einfach guter Allgemeinzustand, gute Konstitution.

            Er ist ja extrem ökonomisch unterwegs, obwohl der Vagus im Schnitt ja gerade 4,2% ausmacht!?! Betrachtet man nur die Herzrate, möchte man meinen, er lebt total auf Sparflamme. (Kennt er seinen Blutdruck?) Eine Niedrige Herzrate heißt ja immer viel Chance auf Variabilität. Basis seiner Gesundheit ist die körperliche Belastbarkeit (VLF), unabhängig davon, ob er sich sportlich engagiert oder nicht. "Eigentlich" ist er ein sympathikotoner Mensch, der sehr ökonomisch lebt. Man könnte auch sagen: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.

            Durch die Dominanz der VLF braucht er dringend Ziele, wie einen Bissen Brot. D. h.: Was hat er noch Interessantes vor in seinem Leben? Gibt es (noch) etwas, wofür es sich lohnt, nachhaltig Energie zu investieren? Beim Coaching würde ich auch die "Botschaft im Feuer" (=Metapher) ansprechen: VLF + / LF + / HF - = lockern, befreien. "Tu Dir was Gutes!", z. B. Massagen, Yoga, Aktivitäten auch und besonders in der Gruppe!!!

            Mit lieben Grüßen ausm Gebirg,
            Erich

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            • #7
              Hallo an alle!

              Vielen Dank für Eure Feedbacks zu der Messung. Damit sind auch meine Überlegungen bestätigt, dass das niedrige Pulsniveau (was auch immer der genaue Auslöser dafür ist?) die hohe Gesamtvitalität "verursacht". Super Imputs für das Coaching!!!
              Erich, ich bin jetzt gerade etwas verwirrt, weil Du schreibst, der Vagus im Schnitt mit gerade 4,2% ... das ist der HF-Wert. Ich dachte bisher, den Vagus lese ich an der pNN50 ab?
              Für mich war der HF-Wert bisher Aussage über Ökonomie/Atmung... hab ich das falsch verstanden?

              Finde es übrigens großartig, dass wir hier so einen regen Austausch haben!

              Liebe Grüße
              Karin

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              • #8
                Servus Karin,

                die einzelnen Frequenzbänder spiegeln ja unser Vegetativum sehr plastisch wider und sind als Spektralanalyse im „Lebensfeuerbild“ aufgefächert optisch zu sehen. Während die VLF (so viel man bisher weiß) praktisch ausschließlich den Sympathikus abbildet, die LF großteils Sympathikus, aber auch Vagus-Bestandteile beinhaltet, wird die HF ausschließlich vom Vagus gebildet. Dabei spielt die Atmung eine zentrale Rolle. Wer gut vertieft atmen kann, der zieht oft auch den Puls mit, mit entsprechend großen Pulssprüngen. (Die "gesunden" Richtwerte der prozentuellen Aufteilung der Frequenzbänder - also der guten vegetativen Balance - sind auch im Skriptum.)

                HF und pNN sind natürlich schon miteinander verzahnt. (Genauso wie mit dem RMSSD-Wert.) pNN50 ist soz. das „Filetstück“ des Vagus. Dabei geht es um „banale“ Statistik: Prozentuell wie viele NN-Abstände sind größer wie 50 Millisekunden? (Man kann auch problemlos einen pNN100, pNN200 oder pNN30-Wert berechnen.) Es geht also bei pNN um Zeit, während die HF, wie der Name sagt, eine Frequenz ist und anderen Berechnungsgrundlagen unterliegt („Fast Fournier Transformation“).

                Wir sehen aber immer wieder, dass hohe pNN-Werte nicht zwangsweise mit hohen HF-Werte korrelieren, wie in Deiner Messung, obwohl beides Vagusindikatoren sind. Umgekehrt haben manche sehr hohe HF-Werte, aber recht dürftige pNN-Werte, weil die NN-Unterschiede selten die 50ms-Marke knacken. Ab den Seiten 58ff im Buch sind die zeit- und frequenzbezogenen Aspekte und Parameter gut beschrieben.

                Auch wenn die HF bei Deinem Kunden nicht berauschend hoch ist, hat er doch eine gute Konstitution und damit indirekt auch eine schöne Lebenserwartung, weil die VLF-Basis sehr anständig ist. Aber das vegetative Schiff hat halt ein wenig Schlagseite in Richtung Sympathikus. Frag mal Deinen Kunden, ob er manchmal das Gefühl hat, "in den Ruinen seiner Gewohnheiten zu leben". (Jean Cocteau)

                Grüße, Erich

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                • Erich
                  Erich kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich sollte bevor ich ihn abschicke, den Text vielleicht nochmals durchlesen... bezüglich pNN: Prozentuell wie viele NN-Abstände sind größer wie 50 ms zum nächsten NN-Abstand. Es geht also um die Differenz. LG, Erich

              • #9
                Hallo Erich!

                Vielen Dank für diese ausführliche Erläuterung. Das verändert meine Betrachtungsweise, was die Vagusaktivität anlangt. Und diese Messung ist ein schönes Beispiel, dass pNN50 und HF nicht immer korrelieren müssen. Demnach werden die pNN50-Werte in dieser Messung beeinflusst durch den niedrigen Puls - vor allem im Schlaf?
                Auch das Bild mit dem Schiff, dass ein wenig Schlagseite in Richtung Sympathikus hat, gefällt mir Ich glaube, damit fängt auch mein Kunde was an!

                Liebe Grüße
                Karin

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                • #10
                  Liebe Karin,

                  die Prinzipien, nach denen das Vegetativum (=V.) funktioniert, sind ja recht simpel, die konkrete Ausführung und Verzahnung aber sehr komplex (Es ist wie in einem Staat: Die Prinzipien, wie ein Staat funktioniert, sind nicht so schwierig zu verstehen, aber die konkrete Umsetzung im Alltag braucht 1.000e Bände an Gesetzen.), weil es so viele Einflussfaktoren gibt, die einerseits (epi)genetisch bedingt sind, andererseits vom Verhalten, aber auch den Lebensverhältnissen moduliert werden. Oft ist es gar nicht leicht zu sagen, was Ursache und was Wirkung ist. D. h., wenn man das V. als Werkl von vielen Zahnrädern sieht, welches Zahnrad treibt welche anderen aktiv an, bzw. bremst andere ab. Sicher ist jedoch: Die Atmung spielt sowohl im Vagus selbst, als auch im Zusammenspiel (Vagus und Sympathikus sind ja keine Gegenspieler!) von Vagus und Sympathikus DIE zentrale Rolle. Wer gut atmet, und damit sein V. (eingeschränkt) zu kontrollieren in der Lage ist, hat eine gute Chance auf eine höhere Lebenserwartung.

                  Eine niedrige Herzrate, wie bei Deinem Kunden, kann sich grundsätzlich auf alle Frequenzbereiche positiv auswirken. Im Fall Deines Klienten verstärkt sein Variabilitätsmuster „langer Rhythmus“ v. a. die VLF und „versorgt“ diese mit hohen absoluten Werten. Die RSA in der Nacht ist sicheres Zeichen einer vertieften Atmung, sie ist also nicht nur wortwörtlich „respiratorisch“.

                  Wenn Du mal mit „mouse over“ in den Bereich der größten Dichte der HF so um 3 Uhr gehst, dann werden dort auch die mit Abstand höchsten Vaguswerte (in Zeit und Frequenz) zu ermitteln sein. (Schau vielleicht auch mal darauf, wie sich die absoluten und relativen Werte verhalten.) Für Deinen Kunden spielt das alles natürlich keine Rolle, sondern nur für unser Verständnis. Schau, dass Du ihn körperlich in die Gänge bringst. Er ist ja schon eine Immobilie.

                  LG, Erich

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                  • #11
                    Hallo Erich!

                    Hier die Mouse-over Werte um ca. 3 Uhr = max. HF-Werte - so wie von Dir vermutet.

                    LG
                    Karin

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                    • #12
                      Interessant finde ich die extreme Veränderung der TP in der Nacht innerhalb von nur 5 Minuten kurz vor 2 Uhr - siehe dazu die 2 Grafiken

                      Wie ist das zu interpretieren?
                      Ist das positiv oder ist das wie von Erich beschrieben:
                      "Im Fall Deines Klienten verstärkt sein Variabilitätsmuster „langer Rhythmus“ v. a. die VLF und „versorgt“ diese mit hohen absoluten Werten."
                      Oder gar nicht so "wichtig", weil wenn ich es richtig im Kopf habe, aufgrund der Thermoregulation in der Nacht?

                      Liebe Grüße
                      Karin

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                      • #13
                        Hallo Karin,

                        ein etwas verspäteter Input von uns zu deiner letzten Frage.
                        Die starken Veränderungen in der Nacht sind der Übergang von Tief- in Traumschlaf und stark atmungsbedingt.

                        Liebe Grüße!

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