Warum sieht meine Messung so aus wie sie ausschaut ?

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  • Warum sieht meine Messung so aus wie sie ausschaut ?

    Auf der einen Seite sagt mir das System ein biologisches Alter von 28 Jahre (ich bin fast 40) was mit ehrt auf der anderen Seite sehe ich bei der Arbeit viele "Erschöpfungen" und beim Essen anscheinen gröbere Probleme (immer wieder Hinweis aus Unverträglichkeiten). Ich mache seit etwa 5 Wochen Atemübungen, nehme Omega3, mache 2 mal 20 Minuten Ausdauersport (max Puls 130) pro Tag.

    Ich weiss jetzt nicht genau was mir der Test sagen soll?

    Danke für eure Hilfe im Voraus !

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  • #2
    Lieber "Anonymous",

    Vielen Dank fürs teilen Deiner Messung und das Vertrauen welches Du damit in die Community setzt ;-) .
    Ich kann auf den ersten Blick keinen Wiederspruch zu Deiner Messung mit dem erhaltenen Ergebnis erkennen.
    Es werden mit der HRV Messung viele Dinge visualisiert und man bekommt dadurch die Möglichkeit Dinge zu sehen, die einem vielleicht bis dato nicht bewußt waren.

    So wie Du, sehe ich ertsmal "nur" Fakten und Zahlen. Diese sagen Dir nun, Du bist derzeit biologisch 28 Jahre. Ich vermute ein "herzlichen Glückwunsch" reicht Dir dennoch nicht...
    Denn es gehören viele Dinge mehr als nur dein Bild dazu.
    Ich persönlich Frage meine Klienten immer vor einer Messung, was Sie sich von einer Messung erwarten oder welche Frage damit beantwortet werden soll.
    "Was sollte Dir der Test denn sagen?" Auf eine konkrete Frage, findet sich dann meist eine genaue Antwort in der Messung.
    Du scheinst Dich ja schon mit Deiner Gesundheit davor beschäftigt zu haben (Omega3, Atemübung usw.) Was war dafür ausschlaggebend oder was willst Du damit erreichen?
    Wie alt fühlst Du dich denn? Wenn Du dich nicht wie 28 fühlst, wird dich die Messung auch nicht unbedingt zufrieden stellen.

    Deine Anmerkung zu den "Erschöpfungsphasen":
    Hast Du Dich denn auch müde zu der Zeit gefühlt? Hast Du es einfach übergangen, oder war es Dir garnicht bewußt? Stört Dich dies im Tagesablauf? Also wie stark ist Müdigkeit und Erschöpfung ein Thema das dich durch den Tag begleitet?
    Der Körper folgt über den Tag Rhythmen und zeigt uns doch sehr klar, wann er eine Pause braucht. Oft übergehen wir dies, denn es passt gerade nicht rein, oder wir erwarten von ihm immer voll da zu sein. Aber wir sind keine Maschinen und selbst wenn wir es wären, würden wir diese pflegen, warten und mit Energie versorgen (müssen) ;-) !
    Also sind Ermüdungen doch eher natürlich und nicht unbedingt in Wiederspruch mit einem biologischen Alter von 28 Jahren.

    Zum Thema "Unverträglichkeiten" beim Essen:
    Was hast Du denn gegessen oder auch getrunken? War es evtl. sehr viel/ schwer und Dein Körper war stark damit beschäftigt die Masse zu verdauen?
    Ich sehe in 24h nur 2 Mahlzeiten, das Frühstück sogar nur sehr kurz. Deine Mahlzeit gegen 18 Uhr folgt unmittelbar nach einer Sporteinheit. Könnte also sein, dass Dein Körper einfach doppelt beschäftigt war (Erholung nach Sport und Verdauung). Nimmst Du Dir sonst ausreichend Zeit für die Mahlzeiten und sind diese regelmäßig? Gibt es bei Dir öfters Tage an denen Du zwischen 8- 18 Uhr nichts zu dir nimmst?
    Natürlich möchte ich jetzt nicht sagen, es könnte keine Unverträglichkeit geben. Wenn Du den Verdacht hast oder auch schon hattest, lass es kontrollieren. Es könnte aber auch sein, dass genau bei dieser Messung viele Umstände zusammen kamen und Dir deshalb dieses Ergebnis präsentiert wurde.

    Nun zu dem was ich sehe. Du hast alle Potenziale! Alle Frequenzbereiche sind gut gefüllt und funktionieren. Das heißt, Du hast eine gute körperliche Basis und genügend Leistungspotenzial, auch Erholung und Entspannung nutzt Dein Körper um zu regenerieren. Dein Motor läuft sehr ökonomisch.
    Deine Ruhephasen hast Du gut gewählt und hier scheinbar Deine Atemübungen eingebaut?
    Beim Telefonieren am Vormittag zeigt sich ein dichtes Feuer... War das was erfreuliches, motivierendes?
    Ein etwas löchriges Feuer bei der Kommunikation 12-13 Uhr. Ging es hier "heiß" her, war evtl. unerfreulich? Denn auch Dein Puls ist hier im Vergleich zum Rest der Messung auf einem höheren Niveau.
    Wie sieht Dein Schlaf aus? Fühlst Du Dich ausgeruht und fit nach der Nacht? Könnte es sein, dass Du ein "kleiner Schnarcher" ;-) bist? Zeigt Dir das die Messung bei ca. 2-3 Uhr und 6Uhr an?

    Ok soweit meine "kleinen" Anmerkungen. Ich hoffe, es bringt Dir was.

    Liebe Grüße

    Nicole

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    • #3
      Hallo Nicole

      Vielen Dank für Deine Antwort, das hilft mir schon sehr weiter. Ich beginne erst mit der Messung und Interpretation und bin um jegliche Inputs dankbar.

      Mein Hauptziel ist rauszufinden was mir gut tut und was nicht. Ich habe seit 10 Jahren wiederkehrende Depressive Episoden mit Erschöpfungszustände. Ich bin auch in professioneller Behandlung und momentan ziemlich stabil und fühl mich viel besser. Dass ich 0% Burnout Risiko habe find ich natürlich toll, vor einer Erschöpfung habe ich am meisten Angst, da ich sehr aktiv sein will und auch einen anspruchsvollen Job habe. Hier liegt glaube ich auch aktuell mein Problem. Ich beanspruche mich anscheinen geistig zu viel und sollte mehr manuelle oder entspannende Arbeiten machen, stimmt das so ?

      In der Nacht schnarche ich in letzter Zeit wirklich ab und zu. Der Schlaf ist aber herrlich momentan. Im Frühjahr waren es nur 2-3 Stunden, das ist jetzt fast fürstlich und fühlt sich gut an.

      Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit und beginne dann umgehend mit der Arbeit vor dem PC. Mein Herz ist dann natürlich noch am Pumpen und ich schwitze, das Biofeedback sagt mir ich bin dann erschöpft beim Arbeiten. Stimmt das ? oder ist das quasi ein Fehler, weil ich von der vorherigen Aktivität noch aktiviert bin.

      Ich versuche jede Stunde 5-10 Minuten Pause (Bauchatmung mit einem Pacer) zu machen, das ist meine "Lesson learned" von den ersten Messungen. Ich fühl mich sonst eigentlich erst nach 3-4 Stunden non stop PC Arbeit ausgepowert aber dann ist es ja meist schon zu spät.

      Das Essen ist bei mir so ein Thema. Ich habe eine grosse Ablehnung in Restaurants zu essen, zwinge mich aber dazu. An diesem Tag war ich mit einem Kollegen am Mittag Essen. Ich habs als Kommunikation gespeichert, stimmt eigentlich nicht wirklich aber ich habe sehr schnell gegessen und die restliche Zeit sehr angeregt geredet. Wenn ich zu Hause esse dann meldet mir das Biofeedback dunkelrot, verdacht auf Unverträglichkeit. Ich mach nun so ein Test. Die Mahlzeiten sind regelmässig aber ich nehme mir keine Zeit, esse sehr schnell, trinke viel Wasser dazu.

      Das Telefonieren muss ich mir genauer anschauen was das genau war, spannend, genau solche Hinweise von Dir und dem Biofeedback find ich extrem spannend.

      Was mich noch interessiert ist, was nach Deiner Erfahrung die top 5 Aktivitäten sind um den Parasympathikus zu stärken ?

      Lg

      Pascal



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      • #4
        Hallo Pascal,

        ich möchte nur noch anmerken, dass das Atemtraining im Rhythmus eines Pacers nicht ganz so ideal ist, weil – wie man jedes Mal an der extrem dichten Detektion bei 0,1 Hz (+ Verdoppelung bei 0,2!) sieht, weil der Pacer ist (leider) immer auf 10 Sekunden eingestellt – letztendlich der Vagus nicht gestärkt wird, sondern tendenziell eher der Sympathikus, weil man sich auch darauf fokussieren muss. Viel effektiver wäre der freie Atemrhythmus ohne Vorgabe, so wie einem „der Schnabel gewachsen ist“. Der natürliche Rhythmus ist nie 6/Min. sondern zwischen 10 und 15 Atemzüge/Minute. Du hast im Schlaf die RSA bei 0,2 Hz, das sind 12 Atemzüge. (Das ist ziemlich langsam und bedeutet, dass Du nicht allzu viel CO2 abatmen musst. Gut!) Dann wird sich die Detektion von der LF in die HF verschieben, weil man ohne Vorgabe garantiert schneller atmet. Und das ist dann tatsächlich ein effektiver Vagusimpuls.

        Grüße, Erich

        Kommentar


        • #5
          Hi Erich

          Vielen Dank für Deine Anmerkung.

          Wenn ich das richtig verstanden habe, dann aktiviere ich beim fokussieren den Sympathikus - dieser zeigt sich bei 0.1 Hz + 0.2 Hz? Wo würde ich den Parasympathikus sehen, wenn ich frei Bauchatmung betreibe? Resp. wie kann ich kontrollieren ob ein effektiver Vagusimpuls stattfindet ?

          Grazie
          Pascal

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          • #6
            Hallo Erich,
            kann deinen Gedanken voll und ganz zustimmen. Großes Lob für deine korrekte und verständliche Erklärung zu der RSA Argumentation. So ist es leicht verständlich. Pascal, es ist gut sich um sein eigenes Wohl zu kümmern und zwar zu einer Zeit wo es noch (eigentlich) nicht notwendig ist. Mir scheint du bist seht neugierig. Dabei bist du ungeduldig und deine Neugier muss schnell mit Resultaten "abgehakt" werden. Hypothetische Frage: Wie lange machst du "Bauchatmung". Welchen Rahmen haben die Übungen? Kannst du sie bei einfachen Tätigkeiten schon bewusst beginnen und nach einigen Minuten während der Tätigkeit unbewusst beibehalten. Messversuche mit der HRV geben darüber Aufschluss. Gelingt deine "Bauchatmung" auch unter Stressbedingungen? Auch hier kann nur eine unabhängige HRV Messung ein objektives Bild wiedergeben. Hast du gleichbleibende Versuchsanordnungen mit deiner "Bauchatmung" langzeitig in Intervallen von 6 Monaten über drei Jahre vorgenommen. Dann wirst du dir viele deiner Fragen selbst erklären.
            Also zusammenfassend: Kontrolliere dich weniger und lebe mehr mit deinem System. Dann lernst du dich selbst besser kennen.

            Pascal kann natürlich bei dir auch ganz anders sein. Dann kannst du einiges aber ausschließen und das dient dir dann für deine Arbeit auch wieder.
            Ich wünsch dir noch viel Interessantes beim erkennen deiner Funktionen.
            Mit freundlichen Grüßen
            achwilli
            Ach so noch, noch ein kleiner Nachtrag:
            Meine Atemaktivität in diesem Moment des Schreibens liegt bei ca. 3 - 4 Atemzüge / Minute. Das unbewusst und mit Daten belegt. Allerdings trifft das zu was Erich sagt: Nachts kehrt sie in Richtung 12/Minuten zurück. Alfred hat das in der HRV Ausbildung schön formuliert: Am Tag ändert sich die RSA in beiden Richtungen hoch und runter je nach Tätigkeit, Belastung und genetischen Vorbedingungen und kehrt nachts wie bei einem Flaschenhals zur Ursprünglichkeit zurück. Jedenfalls so ungefähr hat er es ausgedrückt.

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            • #7
              Hallo Pascal,

              tolle Messung und schön zu sehen, was du schon alles umsetzt, damit es dir besser geht.
              Nicole, Erich und Willi haben bereits einiges an Fragen und hilfreiche Antworten bereitgestellt, sodass ich nicht mehr auf alles eingehen werden. Nur noch ein paar kleine Inputs sollen von unserer Seite kommen

              Man sieht bei dir z.b. bei der Entspannung um ca. 10.30 & 11.30 und 15.45, dass nicht nur dein Sympathikus angeregt wird (wie von Erich beschrieben vermutlich aufgrund der Taktatmung mit dem Pacer), sondern auch teilweise der Parasympathikus. Das ist daran zu erkennen, dass auf der Höhe von 0,2 Hz eine bläulich eingefärbte kleine Wolke zu sehen ist (um ca. 11.30 Uhr nur angedeutet). D.h. es klappt ja schon sehr gut. Der Parasympathikus wird durch das Ausatmen angeregt, durch das loslassen. Bauchatmung ist eine hervorragende Möglichkeit den Vagus zu stärken. Du kannst ja einmal anhand einer Messung kontrollieren, ob es sichtbare Veränderungen gibt, durch "freies"Atmen.

              Zudem zeigt das Messung, dass du auch beim Sport hochflammst - siehe ca. 19.30. D.h. es könnte möglich sein, dass sich körperbezogene Therapien zur Vagusstimulation eignen - im Sinne von Akupunktur, Massagen etc. Hast du bereits etwas in diese Richtung ausgetestet?

              Im Anhang findest du ein Bild, welches aus einem unserer E-Learningvideos zum Thema "High Frequency" stammt.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: High Frequency.png Ansichten: 1 Größe: 1,30 MB ID: 1509
              Liebe Grüße,
              das Autonom Health Team

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              • #8
                Hallo Achwilli

                Vielen Dank für Deine Antwort.

                Das stimmt - ich bin ziemlich neugierig auf das ganze System. Ich wünsche mir so ein "Tool" schon seit Jahren und glaube hiermit ein prima Instrument gefunden zu haben. Ich brauche nicht schnelle Antworten, nach 15 Jahren Suchen kann ich schon noch ein paar Wochen warten Ich habe mir jetzt noch das Buch bestellt und lass mir eure Inputs noch durch den Kopf gehen.


                Hallo Autonom Health Team,

                Vielen Dank für die Erklärung zum Parasympathikus, das hilft mir. Die Sporteinheit um 19:30 ist "Spielen mit meiner kleinen Tochter" . Dass die HRV Messungen mit meiner Familie (Reden mit der Partnerin ) immer sehr gut waren, freut mich am meisten.

                lg

                Pascal

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