Vagoton, wie gut dass es keine Tieger mehr gibt

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    Habt Ihr so etwas schon mal gesehen?

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  • #2
    Sieht ja sehr spannend aus. Ist ein wahnsinnig stark ausgeprägter HF-Bereich.
    Gibt es in der Med-Analyse irgendwelche Besonderheiten?

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    • #3
      Hallo Martina,

      what the hell is that!!! Eine HRV-Landschaft, wie ich sie noch kaum gesehen habe. Irgendwie auch ein wenig rätselhaft & spooky…

      Man sieht, dass praktisch jeder Atemzug irgendeine RSA in der HF oder LF produziert. D. h.: schon eine starke Atmung, aber wenn die mal weniger wird, bleibt fast keine HRV mehr übrig! Konsequenz: alle jetzt noch im grünen Bereich liegenden Parameter kippen sehr schnell in den roten. Der GVI ist schnell 2stellig, pNN schwindet, BA schnellt um 20 Jahre hinauf… Die Frau lebt einzig von einer starken, variablen Atmung. Das ist das, was man in Tirol als „Hebstecken“ bezeichnet, als Krücke, ohne die es nur mehr sehr schwer geht. Ihre Atmung die DIE Ressource, die sie pflegen MUSS --> Fokus drauf! (Tut sie sowieso.)

      In den Entspannungsphasen ist die RSA nicht wirklich anders, als in den Konzentrationsphasen. Auch die Herzrate fällt – außer spätabends – nicht dramatisch ab. Interessant wäre es zu wissen, was sich nach der Mitte der Entspannung von 21.30 – 23 Uhr so um 22.30 Uhr geändert hat… Ist sie da eingeschlafen? Die RSA springt auf das Niveau der geistigen Aktivität vorher… Seltsam. Ein wirklich vagotoner Mensch hat bei dem Aktivitätsmuster (viel sitzende Tätigkeiten und mehrere lange Entspannungsphasen) deutlich weniger Herzschläge.

      Im Schlaf zeigt sie anfangs doch deutliche Erschöpfungstendenzen, die TP ist niedriger als tagsüber, die Herzrate nicht wesentlich abgesenkt. Wüsste man anhand des Aktivitätsprotokolls nicht, wann sie schläft, es wäre fast nicht möglich, das anhand der Pulskurve herauszufinden. Auch das ist für einen vagotonen Menschen völlig untypisch. Ist es ein Protokollierungsfehler oder wirklich so, dass die Frau bis auf eine kurze Entspannung vormittags immer alleine ist? (Würde zu ihrem HRV-Muster passen.)

      Was macht die Frau beruflich? Ist sie künstlerisch begabt? Ist sie eine sehr spirituelle bzw. esoterische Persönlichkeit? Nerven sie banale Alltagsprobleme? Kann sie sich vorstellen, nach ihrem Berufsleben den Alltag hinter sich zu lassen? Ist sie Vegetarierin/Veganerin? Ist ihr der „Sinn des Lebens“ wichtig? Lebt und denkt sie „in anderen Phären“? Versucht sie, von „Luft und Liebe“ zu leben? Ihr fehlt völlig die Bodenhaftung, was man auch am HRV-Muster sieht. Ist aber dabei nicht wirklich entspannt. Hat sie das Gefühl, gegen ihre inneren Werte und Überzeugungen zu leben?

      In diesem Muster liegt sicher viel Veranlagung. Ohne es natürlich bewerten zu wollen, ist es für mich das archetypische Muster „Klosterfrau Melissengeist“. Echt interessant! Danke dafür!!!

      Liebe Grüße aus dem Gebirge!
      Erich

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      • Gast-Avatar
        Gast kommentierte
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        Lieber Erich, die Dame war bei mir im Urlaub und tatsächlich alleine. Sie ist ein herzensguter Mensch und ein Workaholic. Sie ist in einer Führungsposition und hasst diese oberflächliche Welt und diese verrückte Schnelllebigkeit. Kurzum, es ist Ihr eine Qual in dieser Umgebung arbeiten zu müssen. Ich habe mit Ihr im Coaching über Atmung und Aktivierung gesprochen und denke es ist ein guter Weg für Sie. Ich darf Dich von Ihr herzlich Grüßen und Dir ausrichten, dass fast alle Deine Fragen gut gestellt und von Ihr mit ja beantwortet würden. Ich möchte Dir Danken, denn es ist hilfreich bei so ungewöhnlichen Messungen eine andere Meinung zu erfahren um ein gutes Coaching zu machen. Tina

    • #4
      Hallo Tina,

      freut mich, ihr Muster ist schon etwas Besonderes. Es ist doch typisch für jemanden, der den materiellen Dingen eher wenig Bedeutung beimisst, aber den ideellen umso mehr. Was noch wichtig wäre: Sie versucht offenbar, alles an Stress, Unzufriedenheit, Unlust, etc. wegzuatmen, was ihr auch sicher subjektiv gut gelingt. Wenn das allerdings die einzige Strategie ist, dann hängt sie völlig davon ab und muss hoffen, dass das auch in Zukunft so funktioniert.

      LG, Erich ​​​​​​​

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      • #5
        Hallo Martina,

        ich rätsel immer noch über folgendes:
        • was sind denn "Tieger"?
        • meinst du vielleicht "Tiger"?
        • wenn ja, die gibt's doch noch, nämlich in Asien (und in Europa in Zoos), also nicht mehr so viele wie früher, aber immerhin ...
        • und warum muss ein Vagotoniker/ eine Vagotonikerin den oder die Tieger/Tiger fürchten (die es ja bei uns nie gab)
        • weil Vagotoniker tiefenentspannt sind und die Gefahren in ihrer Umwelt nicht mitbekommen??? (also bei uns wohl eher der Autoverkehr)

        Bitte klär mich / uns auf. Selbst Erich hat sich nicht getraut, das anzusprechen .....

        Danke und liebe Grüße

        Stefan

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        • #6
          Hallo Erich,
          Danke für deine Interpretation zu meiner Messung. Hast du - von Aktivierung und Atmung abgesehen - weitere Empfehlungen für mich? Z.B. für mehr Bodenhaftung?
          LG (unbekannter Weise)
          Olga

          @ Stefan
          Martina meint den Säbelzahntiger. Da mein Sympathikus "im Dauerschlaf" ist, wäre ich wohl nicht in der Lage, vor dem Säbelzahntiger zu flüchten.

          GLG an Martina!

          Kommentar


          • Erich
            Erich kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Hallo Olga,
            freut mich, dass Du Dich in meiner Analyse/Interpretation wieder findest. Es ist nicht ganz so leicht wie es aussieht, wenn man eine Person nicht vor sich sitzen hat, sondern „nur“ aus den gemessenen Daten Rückschlüsse auf den Menschen zieht. Andererseits sagen die Daten und das Bild oft gleich viel oder mehr als die sprichwörtlichen 1.000 Worte.

            Was tun? Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, und wenn jemand behauptet, überall stark zu sein, dann hat er auch schon unfreiwillig eine Schwäche preisgegeben… ;-) Wenn man sich die Ergebnisse, die ich hier einsehen kann, ansieht, dann ist das Markante die über die Atmung generierte, fast durchgehende RSA (Respiratorische Sinusarrhythmie) auf unterschiedlichen Ebenen, wobei die RSA in der High Frequency (HF) am deutlichsten hervorsticht. Gleichzeitig ist die VLF an der Basis, die uns die „Substanz“ (als Durchblutungsrhythmus) anzeigt, häufig sehr ausgedünnt. Zusätzlich gibt es oft zwischen der VLF und HF keine erkennbare Verbindung, die RSA hängt oft richtiggehend in der Luft. Die prozentuelle Verteilung der Frequenzbereiche ist bei Dir glatt umgedreht: VLF am schwächsten, HF am stärksten. Wer so tickt, der tut gern was „für die Welt“ und denkt weniger an sich. D. h. ist gerne auch karitativ tätig, liebt besonders sinnerfüllte Aufgaben, findet Inspiration toll und nicht so sehr Transpiration. ;-)

            Das ist aber auch mit ein Grund, warum Menschen wie Du sich beruflich immer wieder auch in einer "kognitiven Dissonanz" wiederfinden. Einerseits wird vom Arbeitgeber verlangt, "Leistung abzuliefern", die man natürlich auch abliefern möchte, weil Arbeit eine wichtige identitätsstiftende Tätigkeit ist, andererseits weiß man aus tiefster Überzeugung, dass man in der heutigen Wirtschaft mit seinen neoliberalen Auswüchsen und Kollateralschäden mit den bekannten Folgen für Klima, Umwelt, 3. Welt usw. eigentlich nichts verloren hat. Letztendlich hat man nur zwei Möglichkeiten: pragmatisch damit umgehen oder bewusst aussteigen. Aber innerlich ist man oft zerrissen und empfindet die Arbeit oft als höchst ambivalent.

            In der HRV-Analyse (und natürlich nicht nur da) gehen wir davon aus, dass man auf Stärken den Fokus legen muss, weil einem das leicht fällt. Bei Dir ist das unzweifelhaft die Atmung. Du hast die Gabe, Stress, unangenehme Gefühle oder ungute Situationen quasi „wegzuatmen“. Tolle Ressource, der Du Dein niedriges Biologisches Alter zu verdanken hast.

            Andererseits ist das schwächste Glied in der HRV-Kette eindeutig die VLF, die körperliche Erdung, Substanz, Durchblutung. Diese hängt besonders an zwei Dingen: einem proteinreichen Essen und moderatem Krafttraining. Wir sehen immer wieder, wie sehr gezieltes Krafttraining die VLF pusht. D. h. in der Praxis: Theraband + gezielter auf eiweißreiches Essen schauen! Das ist als Vegetarierin nicht ganz so leicht, wie als Fleischtiger, sollte aber möglich sein.

            Mit lieben Grüßen aus Innsbruck
            Erich

        • #7
          Zitat von MO3179 Beitrag anzeigen
          Hallo Erich,
          Danke für deine Interpretation zu meiner Messung. Hast du - von Aktivierung und Atmung abgesehen - weitere Empfehlungen für mich? Z.B. für mehr Bodenhaftung?
          LG (unbekannter Weise)
          Olga

          @ Stefan
          Martina meint den Säbelzahntiger. Da mein Sympathikus "im Dauerschlaf" ist, wäre ich wohl nicht in der Lage, vor dem Säbelzahntiger zu flüchten.

          GLG an Martina!
          Hallo Olga,

          schön, dass du dich auch persönlich meldest .

          Ja, das mit dem Säbelzahntiger fiel mir später auch ein. Den gabs ja dann mal in der Steinzeit wohl auch bei uns.
          Und Martina meint, dass der die verträumten Vagotoniker bevorzugt verspeist hat, weil die Sympathikotoniker ihm zu zapplig waren und zu schnell (jetzt mal aus der Sicht des Säbelzahntigers)???

          Bei den meisten ist wohl eher das Problem, den Vagus zu aktivieren, weil bei ihnen der Sympathikus daueraktiv ist.

          Schön auch mal sowas zu sehen.

          Vielen Dank und liebe Grüße

          Stefan

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          • #8
            Hallo alle Beteiligten,
            verfolge sehr interessiert den hier geführten Dialog. Wollte eigentlich nicht einsteigen. Hoffentlich ist mir keiner böse. Ich muss hier einiges richtig stellen, was für unsere "Jetztzeit" eigentlich das Dilemma ist. Wir kehren paradoxerweise Dinge aus den Ergebnissen der Evolution, falls einer diese Sichtweise der Entwicklung anerkennt, ins Gegenteil um und wundern uns, dass gutgemeinte Vorschläge in der Katastrophe enden.

            Raubtiere und dazu gehören die Säbelzahntiger ja, orientieren sich nach der Bewegung. Da hilft der Vagus außerordentlich. Er erstarrt zur leblosen Säule (Gedächtnisprotokolle der Polizei: Es ging in Sekunden alles so rasend schnell und erzählt werden Aktivitäten die gut 5 min. Zeit brauchen) und gerade die aktiven Hektiker kommen ins Visier der Hetzmeute an Raubtieren. Siehe dazu auch E. von Hirschhausen.
            Jedenfalls überlebt man besser in der Ruhe als in Aktivismus.
            Jeder wird da seine eigenen Erfahrungen gemacht haben.
            Viele Grüße und ein schönes Wochenende
            achwilli

            Kommentar


            • Erich
              Erich kommentierte
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              Hallo Willi,

              ich denke, dass die Reaktion auf eine Bedrohung, wie immer diese Bedrohung auch aussieht, sehr individuell „richtig“ ist. Ob jemand kämpft, davon rennt oder zur Salzsäule erstarrt, hängt, glaube ich, maßgeblich davon ab, welche Erfahrungen er/sie gemacht hat und wie jemand grundsätzlich tickt. Ich gebe zu, dass ich von den Erkenntnissen der Evolutionsbiologen und -psychologen recht wenig halte (wenn ich irgendwo lese: „Amerikanische Evolutionspsychologen haben herausgefunden, dass…“ dann lese ich grundsätzlich nicht mehr weiter), weil ich überzeugt bin, dass die jahrzehntausende Jahre alten und genetisch codierten Erfahrungen unserer Vorfahren schon ziemlich oft epigenetisch „überschrieben“ wurden, weil sich die (Über)Lebensbedingungen schon oft dramatisch geändert haben.

              Für viel wichtiger halte ich – nach allem, was ich z. B. von Biopsychoimmunoneurosozioendokrinologen ;-) so gelernt und gelesen habe -, das, was unsere ganz unmittelbaren Vorfahren erlebt haben (z. B. „die Kriegsgeneration“) und vor allem, wie es der Mutter während der Schwangerschaft ergangen ist. Das prägt maßgeblich unseren Umgang mit Gefahr und Stress und ob wir den Kopf in den Sand stecken oder die Fäuste ballen. Aber Du hast selbstverständlich Recht, dass ein grundsätzlich gelassenerer Umgang mit Bedrohungen und Druck sicher meistens angesagter wäre, z. B. einfach mal „drüber schlafen“. Oft genug stellt sich ja im Nachhinein heraus: Na ja, sooo schlimm wie befürchtet war’s nicht.

              Mit lieben Grüßen aus Innsbruck & frohe Weihnachten!
              Erich
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