Schlechte HRV-Ergebnisse, GVI: 2-stellig

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  • Schlechte HRV-Ergebnisse, GVI: 2-stellig

    Sehr niedrige TP, GVI (2-Stellig!), pNN50 einer 49-jährigen Frau - biologisch 67 Jahre!
    Sie ist langjährige Raucherin, befindet sich zur Zeit in einer Trennungsphase vom Partner - psychisch belastet (auch finanzielle Sorgen)....

    Wie lange muss eine psychische Belastung andauern, dass so schlechte HRV-Ergebnisse rauskommen? Oder gehen diese Werte in Richtung körperliche Erkrankung (Rauchen? Herz-Kreislauf-Erkrankung???)

    Ich bin für jeden Kommentar dankbar!
    Grüße, Heidi

    public59499e439ab3dbab753e55fadfcb3c77

  • #2
    Hallo Heidi,

    ohne die näheren Umstände zu kennen, kann man bei dieser Messung, denke ich, doch sehr gut erkennen, was zwei massive Stresssituationen, nämlich psychosozialer Beziehungsstress und ökosoziale Abstiegsangst, anrichten können. Wenn dann noch Rauchen als ziemlich ungünstigstes Verhalten dazu kommt, dann wird es schnell brenzlig. Ob diese Werte in Richtung körperliche Erkrankung gehen, müsste die Person schon selbst medizinisch abklären lassen. Eine grundsätzliche Untersuchung richtet ja keinen Schaden an.

    Ich sehe das Messergebnis trotz der teilweise wirklich schlechten Datenlage nicht ganz so dramatisch, denn wir sehen zwei essentiell wichtige Frequenzbänder – wenn auch auf sehr niedrigem absoluten Niveau – noch recht gut mess- bzw. erkennbar: Ökonomie (HF) und Substanz (VLF). Beide haben essenziellen gesundheitlichen Wert. Zusätzlich reagiert ja die Herzrate akkurat auf geänderte Aktivitäten. Auch wenn sie natürlich aufgrund der Stresssituation sehr hoch ist, finde ich das nicht ganz so übel! Auch die Dynamik A von 19 ist echt gut. Offensichtlich grübelt sie in der Nacht, wenn sie zwischen halb 3 und halb 4 "alleine kommuniziert" und sich danach an den PC setzt... Schlechter, unterbrochener Schlaf ist sicher auch ein Symptom ihres lausigen Gesamtzustandes, aber nicht dessen Ursache.

    Im Coaching würde ich mich nicht in die „schlechten“ Daten verbeißen, sondern die guten hervorheben, auch wenn natürlich die objektive Wahrheit zumutbar ist. Sie fühlt ja sowieso, wie es ihr subjektiv geht und es wird ihr durch die Messung wahrscheinlich in ihrem Gefühl nur bestätigt. Das ist also keine große Überraschung.

    Im Stress- und Krisenmanagement geht es immer um 3 Aktionsfelder:
    • instrumentell: die Stressauslöser gehören, so schnell und gut es eben geht, beseitigt, damit die Stressursache weg fällt: Beziehungen und Finanzen klären, Rauchen hinterfragen.
    • kognitiv: für gedankliche Entlastung sorgen und die Einstellung hinterfragen. D. h. andere, entlastende Standpunkte einnehmen, um mentalen Druck abzubauen
    • regenerativ: D. h. gezielt z. B. durch Sport, Entspannungstraining und Abwechselung einen Tapetenwechsel suchen, um von der belastenden Situation mal Abstand zu bekommen.

    Wenn es ihr gelingt, die Stressauslöser hinter sich zu lassen, gedanklichen Abstand zu gewinnen, indem sie – ja, das ist schon recht abgedroschen – die Krise auch als Chance zu sehen imstande ist und für den Stress entsprechende Blitzableiter findet, dann geht es sehr schnell bergauf. Und übers Rauchen brauchen wir nicht diskutieren.

    Aber dass eine Trennung und finanzielle Sorgen maximalen Stress bedeuten, das sieht man ja auch schon daran, dass sie in der Liste der "Major Life Events" sehr weit oben stehen. Was ihr sicher in dieser krisenhaften Lebenssituation helfen würde wäre eine professionelle psychologische Unterstützung durch Lebensberatung oder PsychologIn. "Das wird schon wieder" ist sicher gut gemeint, greift aber doch etwas zu kurz...

    LG, Erich

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    • #3
      Hallo Erich,
      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar - v.a. auch die drei Aktionsfelder im Stress- und Krisenmanagement!

      Das Coaching hat bereits statt gefunden und wir haben sowohl die "guten" Daten besprochen als auch die oben angeführten "schlechten" Daten - ein Gesundheitscheck wurde von der Klientin in die Wege geleitet und sie ist dabei ihre Stressursachen zu beseitigen. Regeneration war ein großes Thema; an eine professionelle psychologische Unterstützung hab ich nicht gedacht - wäre noch eine gute Möglichkeit.

      Insgesamt hat mich dein Kommentar sehr in meiner Interpretation bestätigt - von dir in wenigen Worten auf den Punkt gebracht!

      Vielen Dank nochmal!
      LG, Heidi

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      • Erich
        Erich kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Vielen Dank, Heidi, für das positive Feedback! Meine Gedanken zu unterstützenden Gesprächen gehen dahin, dass einerseits ja – wie man immer wieder sieht – die Zeit ja keineswegs alle Wunden heilt, sondern oft nur „auf Zeit“ das verdrängt wird, was man eben alleine nur schwer bewältigen kann. Vor allem in einer Scheidungsangelegenheit erlittene Kränkungen. Und andererseits dass jemand, der Lebensfragen stellt, ja nicht zwingend therapiert werden muss, sondern durch Gespräche kompetent durch die Krise begleitet werden kann.
        In Sachen Stressmanagement kann ich uneingeschränkt das Buch „Gelassen und sicher im Stress“ von Gerd Kaluza empfehlen, das ich immer wieder seit 10 Jahren als Lern- und Nachschlagewerk verwende.
        LG, Erich

    • #4
      ....Hallo Erich,
      Danke nochmals - auch für den Buchtipp, das ich (ausgeborgt) auf meinem Schreibtisch liegen hab....werd mich vermehrt damit beschäftigen!
      LG, Heidi

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