Messung eines jungen Mannes mit hoher Arbeitslastung

[Eva.Merker@polizei.bwl.de]

Zu Messungsbeginn war Feiertag und am zweiten Tag hat einen hohen Puls. Bitte um Unterstützung was er sich noch Gutes tun kann. Vielen Dank Eva
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[Gast]

Hallo Eva,

das ist ja eine wirklich spannende Messung. Es sind zwar die Aktivitäten vom Vortag mit jenen des Arbeitstags nicht vergleichbar, aber vermutlich könnte man hier von einem Stress in/mit der Arbeit ausgehen, oder? Kann man etwas an der Arbeitstätigkeit nach dem Essen ändern? Braucht es eine Einstellungsänderung? Es sieht zwar auch so aus, als könnte das Essen eine Belastung sein, aber aus der Erfahrung heraus fände ich 2 Stunden Verdauungsarbeit schon sehr lange, wenn er es vertragen hat. Wie sieht dein Klient das?

[Eva.Merker@polizei.bwl.de]

Hallo Gast,

vielen Dank für deine Antwort und ja der Klient hat einen sehr stressigen Job mit wenig bewussten und sein es noch so kleinen Pausen. Er hat den Ergebnissen nach eine hohe Stressverarbeitung muss aber wirklich auf seine Basis achtgeben. Mittags wird das Essen am Arbeitsplatz eingenommen und weitergearbeitet.......
Ja es braucht eine Einstellungsänderung und eine Regelmässigkeit in kleinen Dingen, bewußte Pause, bewußte Mahlzeiten und nach der Arbeit Aktivierung und Entspannung.

Viele Grüße
Eva

[Danifux]

Hallo liebe Eva,
hilfreich wäre es evtl. zudem am Tag Pausen einzulegen, dass der Puls auch mal runter kommen kann... Der Klient befindet sich ja doch fast durchgehend im Gehen-Modus. Der Tagesablauf zehrt doch ganz schön und die Folge ist dann auch bei der Regeneration die Erschöpfung.
Auch der VLF-Bereich ist gering ausgeprägt, Sport würde ihm eine Grundsubstanz bieten.
LG Daniel

[Eva.Merker@polizei.bwl.de]

Hallo Daniel,

vielen Dank für deine Antwort. Es ist toll wenn man durch die Antwort von Euch und das Miteinander in seiner Einschätzung bestärkt wird und den Klienten gut beraten kann.

Liebe Grüße
Eva

[Gast]

Liebe Eva,

Die Messung deines 29-jährigen Klienten zeigt ein klares Bild: hohe Tagesbelastung, aber auch eine erfreulich starke vagale Aktivität in der Nacht, die ihm derzeit noch hilft, sich vom Stress zu erholen. Das Lebensfeuer im Schlaf ist bunt und teilweise intensiv – ein deutliches Zeichen für intakte nächtliche Regeneration. Tagsüber hingegen sieht man die Auswirkungen der hohen Arbeitslast: dauerhaft erhöhter Puls, wenig Regulationsspielraum.

Eckdaten für die Bewertung:

• Biologisches Alter: 38 Jahre → deutlich älter als das chronologische Alter, was auf die hohe Alltagsbelastung hinweist.
• Stressverarbeitung: 6.83/10 → überdurchschnittlich gut! Das spricht für (noch) funktionierende emotionale/mentale Resilienz.
• Burnout-Resistenz & Leistung: 4.08 → physiologisch deutlich belastet, Kapazität erschöpft.
• Lebensfeuer: starke vagale Aktivität im Schlaf – ein echter Schutzfaktor für deinen Klienten.
• Pulskurve: deutlich erhöht tagsüber, sympathikoton geprägt.

Empfehlungen:

1. Den guten Schlaf unbedingt schützen! Kein spätes Arbeiten, keine späten Reize. Diese vagale Nachtaktivität ist seine Rettung – unbedingt erhalten.
2. Bewusst Pausen einbauen: Die hohe Aktivität über den Tag braucht bewusste Gegenpole – kurze Atempausen, Mikronaps oder einfach mal „Nichtstun“.
3. Belastung reflektieren: Der Körper zeigt bereits, dass die Anforderungen zu viel werden. Sinnvoll: Coaching zu Lebensstruktur, Grenzen & Prioritäten.

Fazit: Gute Nachrichten – sein vegetatives System kann aktuell noch gut gegensteuern. Aber es ist höchste Zeit, langfristig den Druck zu senken.

Liebe Grüsse

Remo