Der Schlüssel für eine weiteres langes Leben liegt wohl in der Erholung! Wie hoch sollte die HF bei ihm idealerweise sein? Habt ihr mehr Erfahrungen mit End50ern?
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sehr junger 58jähriger!
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Hallo Antony,
ein ziemlich sympathikotoner, vitaler, leistungsfähiger Mensch, den Du uns da präsentierst! Meines Erachtens ein gutes Beispiel für das Prinzip „Use it or lose it“: nach zumindest drei Jahrzehnten auf dem beruflichen Gaspedal hat sich die Erholungsfähigkeit etwas verflüchtigt… Andererseits hat ihm offensichtlich sein berufliches Engagement nicht wirklich geschadet, weil sein Sympathikus an den Herausforderungen nicht verschlissen ist. Den ausgezeichneten Allgemeinzustand kann man an seinem niedrigen BA und der hohen TP gut nachvollziehen. Wie es aussieht, wurde seine psychische Widerstandsfähigkeit (der innere Schweinehund) nicht ständig ausgetestet bzw. überfordert, sondern er tat vieles, was ihm nicht geschadet hat. So konnte er seine Robustheit erhalten, auch wenn die HF ganz und gar nicht berauschend ist. Aber das „Filetstück“ der HRV, die pNN, läuft ja nach wie vor wie geschmiert, und der Hof um den Mittelpuls ist breit! D. h. er atmet nicht so schlecht, wie es die niedrige HF andeuten würde.
Andererseits: Würde man nur die Pulskurve betrachten, man hätte keine Idee, wo da der Schlaf beginnt bzw. endet. D. h. das große Pendel zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Leistung und Erholung, das unsere Gesundheit so stabilisiert, ist an der Pulskurve schlichtweg nicht sichtbar, und im Spektrogramm mit ein wenig Fantasie schon... Das zu vernachlässigen wäre ihm gegenüber auch nicht fair. 106.000 Herzschläge und die lausige Dynamik A von 7 deuten auch darauf hin, dass er tendenziell überaktiviert/überengagiert ist und ihm das Abschalten eher schwer fällt.
Trotzdem denke ich, dass seine mittelfristige Aufgabe in seinem Alter eher nicht darin bestehen wird, Yoga oder Autogenes Training zu erlernen (außer er will das), sondern: Wohin mit der nach wie vor hohen Leistungsfähigkeit gegen Ende und nach der Erwerbstätigkeit. Gibt es außerhalb des Berufes Hobbies oder Steckenpferde, deren Verfolgung sich lohnt? Kann er vielleicht seinen beruflichen Erfahrungsschatz in Form von Unterricht oder Mentoring weitergeben? Kann er sich vorstellen, sich ehrenamtlich zu engagieren? Wollte er immer schon ein Instrument erlernen? Gibt es einen Sport, den er sich vorstellen kann, langfristig zu verfolgen? (Darin sehe ich auch eine wesentliche Maßnahme, den Vagus im Sinn einer Actio – Reactio zu stärken, die Anzahl der Herzschläge zu verringern (d. h. die Ökonomie zu fördern) und die HR im Schlaf zu senken.) Belastbar ist er ja, schonen braucht er sich nicht, denn auch beim Sport am Ende der Messung - eine Altherrren-Fußballrunde? - zeigt er ja eine relative Stärke in der VLF. Ich denke, dass ihm kurze Erholungsimpulse, die ja völlig fehlen, weil er tendenziell ständig auf dem Gaspedal steht, bereits enorm viel bringen würden.
Liebe Grüße, Erich
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