Leistungsdiagnostik/ -test

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    Ich habe mir gerade die Sportsflatrate gebucht und wollte schon mal etwas experimentieren, da der nächste Kurs mit Seppi Neuhause ja erst im Februar 2019 stattfindet. Ich habe das Kapitel im Buch durchgearbeitet, aber leider ist mir noch nicht klar wie der Leistungstest funktioniert. Muss ich über 30 min versuchen so intensiv wie möglich eine konstante Leistung zu fahren (z.B. xy Watt auf dem Ergometer) oder einfach drauf los und irgendwie 30min durchhalten ?? Kann mir bitte jemand eine kurze Anleitung dazu geben
    Vielen Dank!

  • #2
    Hallo Dr. No,

    das Feine an diesem praxistauglichen Leistungstest ist, dass er kein total fixes Design, wie z. B. ein Laktatstufentest, hat, außer ein paar Faustregeln, die Du berücksichtigen musst, damit Du auch alle sportrelevanten Daten herausholst. Nachdem der Sport ja nicht im „luftleeren Raum“ stattfindet, sondern immer in einen Alltag eingebettet ist, ist die 24-Stunden-Messung die Basis.

    Entscheidend für die sportliche Leistungsentwicklung ist ja, wie der Körper, bzw. das Vegetative Nervensystem, auf den Reiz reagiert und diesen beantwortet. Und das findet zu aller erst im Schlaf statt, wofür die Lage der RSA im Spektrogramm ein wichtiger Messwert ist. Da werden die Systeme neu kalibriert, Stichwort „Shifting baselines“. Und da finden auch alle anderen Verarbeitungsprozesse statt, die die sportliche Leistung natürlich mitbeeinflussen, z. B. Arbeitsstress. Der errechnete Parameter dafür ist der STEP.

    Für die Errechnung der NPB ist es wichtig, dass die Messung mindestens lange vorher beginnt, wie der Sport dauert. D. h. in der Praxis: dauert der Test 1 Stunde, dann muss die Messung mindestens 1 Stunde davor beginnen + mindestens 1 Stunde danach noch andauern, um auch die Dynamik C berechnen zu können. Wie lange der Test letztendlich sinnvollerweise dauert, hängt davon ab, wofür Du trainierst. Wenn Du vorhast, einen Ironman durchzustehen, wird es nicht sehr aussagekräftig sein, wenn der Test nur 15 Minuten dauert. Wenn Du für einen 10 km-Lauf trainierst, nützt es Dir wahrscheinlich wenig, wenn Du den Test auf 2 Stunden ausdehnst.

    Wichtig ist auch die Tatsache, dass es tatsächlich um eine Dauerbelastung geht. Solltest Du MTB-Biker sein, dann bringt es wenig, die Bergabpassagen mitzumessen, weil das die Durchschnittswerte nach unten zieht und die Ergebnisse verfälscht. D. h.: Dauerleistungstest heißt wirklich Dauerleistung bis die Batterie so weit leer ist. Und wenn Du Dir vornimmst, dass der Test z. B. 1 Stunde dauert und Du merkst, da ist noch Luft drin, dann mach einfach länger, bis Luft weg. Danach versuche wirklich eine Zeit lang, den Körper i. S. eines „Cooldown“ herunterzufahren, damit Deine Regenerationskraft und Erholungsfähigkeit beurteilt werden können.

    Ansonsten: Gratulation zur Entscheidung für die HRV!

    Liebe Grüße,
    Erich

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    • #3
      Hallo Erich,
      eine ausgezeichnete "Betriebsanleitung" für die Arbeit mit der HRV. Werde sie als Vorlage für meine Klienten nehmen, mit Hinweis auf meinen Freund Erich als Autor. Habe immer Mühe gehabt, eine ordentliche Erklärung dafür zu geben, dass ein Ausschnitt aus dem Alltag für eine Analyse sehr grob sein wird. Das Verdauen der Belastung nach dem Test akzeptieren viele noch. Das es genauso wichtig ist auch die Vorbereitungszeit möglichst mit einzubeziehen ist vielen theoretisch klar (letzten 4 Wochen vor einem Wettkampf bis kurz vor dem Start) wird praktisch aber selten für die Analysentätigkeit des Einzelnen im Alltag einbezogen. Die Ursache?
      Noch eine Ergänzung. Deine Anleitung gilt nicht nur für den Sport. Auch bei vorhersehbaren harten Belastungen im Arbeitstag oder Studium (Prüfungsvorbereitung) kann durchaus die Belastung "trainiert" werden und dein Anleitungsschema: Davor, dabei und danach genutzt werden.

      Euch allen einen schönen Pfingstausklang

      achwilli

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      • #4
        Vielen Dank für die sehr ausführliche Erklärung und Anregung für die erweiterte Messung im Arbeitsalltag! ! Klingt sehr logisch ! Werde ich gleich ausprobieren :-)

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        • #5
          Hallo Willi,

          danke für die Blumen! Aber Du kannst das auch gerne ohne Namensnennung als Begleitmusik weitergeben. Was hier steht gehört wohl allen gemeinsam.

          Hallo s.schlampp,

          Wenn Du Lust hast, kannst Du auch noch probieren, jede beliebige Aktivität - z. B. den Schlaf - als Sport zu markieren, um dann die Linien-Grafik der HRV-Daten zu erhalten. Man sieht dann sehr plastisch, wie sich die einzelnen Parameter innerhalb einer abgeschlossenen Aktivität verhalten. Löschen kannst Du ja dabei nichts. Probier einfach aus! Aber das ist schon was für Feinspitze!

          Liebe Grüße aus den Tiroler Bergen
          Erich

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