Fühlt sich (außer am Tag der Messung) überlastet

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  • Fühlt sich (außer am Tag der Messung) überlastet

    Es geht um eine Firmenübernahme. Was kann man dazu aus dieser Messung ableiten? Danke für eure Hilfe im Voraus!
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  • #2
    Hallo,

    die HRV-Messung bildet zwar „nur“ den aktuellen Tag im Leben des Kunden ab, lässt aber valide Rückschlüsse über seinen Allgemeinzustand zu, der sich ja nicht von einen auf den anderen Tag dramatisch ändert. Außer jemand fängt sich einen akuten grippalen Infekt ein, der das Vegetativum unmittelbar in die Knie zwingt.

    Der Kunde hat ja ein Spektrogramm und Daten wie aus dem Lehrbuch, und auch die Pulskurve schaut rein optisch super gut aus! D. h. man sieht, wie sich die Herzrate an unterschiedliche Aktivitäten anpasst. Auch ohne genaueren Blick auf die Datenlage ist schon alleine daran erkennbar, dass er grundsätzlich in einem so guten gesundheitlichen Zustand ist, der es ihm auch erlaubt, sich stark zu belasten, ohne die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Dass er sich subjektiv überlastet und überarbeitet fühlt, weil er eine anstrengende Arbeitsphase zu überstehen hat, ist an der Messung selbst nicht wirklich zu erkennen. (Auch deshalb, weil natürlich eine Vergleichsmessung fehlt.)

    Vor allem der Schlaf ist sehr eindrucksvoll. Wer so gut regeneriert, der braucht sich auch vor größeren Belastungen nicht zu fürchten. Auch der langsame Atemrhythmus ist schon sehr anständig. Wer jede Nacht um so viel gesünder wird, der kann tagsüber auch „kranker“ werden. Abgesehen davon ist der Schlaf auch sicher sehr gut in der Analyse bewertet. Mit seinen 47 Jahren ist Dein Kunde mit sich selbst sicher gut befreundet und hat selten Raubbau betrieben, sondern seine Batterien entweder geschont oder gut aufgeladen. Er managed auch sich selbst offensichtlich sehr gut! Beim Sport kann er sich ruhig mehr belasten, ohne gleich Angst vor Überlastung haben zu müssen. Vom HRV-Typ ist er einer, der eher nach der Devise lebt: Der Weg ist das Ziel! ("Stark in LF") Er denkt sich gerne Dinge aus, wäre aber gut beraten, sich jemanden zu suchen, der das Ausgedachte dann konsequenter umsetzt. Jemand, dem das Umsetzen nicht ganz so nahe geht, wie ihm. Das wäre eher jemand, der in der VLF stark ist.

    Ich kann mir aufgrund dessen gut vorstellen, dass so eine belastende Situation wie eine Firmenübernahme, wo es um Arbeitsplätze und Zukunft geht, besonders auch einem verantwortungsvollen Manager zusetzen kann, egal, ob er selbst eine Firma kauft oder seine eigene verkauft. Das kann schon am (vegetativen) Nervenkostüm rütteln, aber wirklich sichtbar ist es bei ihm nicht. Sehr gut, setzen!

    Liebe Grüße, Erich

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    • #3
      Lieber Erich, herzlichen Dank für deine Antwort!
      Was mich noch beschäftigt ist die Startphase am Morgen mit RSA beim Frühstück? Beeinflusst das die Gesamtauswertung? Und dann ist das Bild in den Phasen von geistiger Aktivierung (kombinierte Arbeitsphasen mit "Gehen" am Vormittag und Nachmittag) eher zunehmend löchrig. Interessanterweise wir ab ca.16:30 das 01er Band und VLF wieder dichter. Wird hier der Stress weniger und die Kreativität mehr? Das flammt ja schön in den HF-Bereich. Danke und lg Ernst

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      • #4
        Hallo Ernst,

        ehrlich gesagt glaube ich, dass Dein Kunde es mit den Zeiten, die er im Aktivitätsprotokoll festgehalten hat, nicht so genau genommen hat. (Das widerspricht zwar etwas einem typischen 0,1er-Typ, der ja in diesen Dingen eher pingelig ist und spielend 30+ Aktivitäten zusammenbringt.)

        Gleich am Anfang der Messung sieht es so aus, als ob er zwar im Bett liegt, aber erst kurz vor 22 Uhr einschläft. Davor sieht man einen "verdächtigen" Pulsanstieg, der einer … ähm… „erotischen Episode“ geschuldet sein könnte. D. h. die eigentlichen Aktivitäten wären daher „entspannen/ruhen“ bzw. gegebenenfalls „Sex“, und erst ab 21.50 „Schlaf“. In der Früh eine ähnliche Situation: die RSA von 7 – 7.45 kommt eher nicht durchs Frühstücken zustande… Da ist er mutmaßlich noch im Bett gelegen, denn wenn jemand nach 9 Stunden Schlaf aus der Horizontalen aufspringt und z. B. zur Toilette geht, dann sieht man das eindeutig an der Pulskurve, die gleich mal „zackig“ anspringt. Bei ihm steigt der Puls langsam und gemächlich an, wie es typisch dafür ist, wenn jemand langsam munter wird, sich aber im Bett noch einmal umdreht. Also vermutlich auch hier: „ruhen/entspannen“ von 7 – 7.45.

        So wie es jetzt protokolliert ist, fließt die RSA beim Frühstück natürlich in die Tagesschnitte ein, das würde sie aber auch, wenn man den Anfang und das Ende des Schlafes, wie vorgeschlagen, als Entspannung sieht. Gravierendes würde sich an der Datenlage also nicht ändern. Würde man den Schlaf bis 7.45 protokollieren, dann würden sich die Tagesschnitte, die den Vagus betreffen, natürlich etwas verschlechtern.

        Beim nachmittäglichen Spaziergang wäre interessant, warum sich das Bild ausgerechnet so um 16.30 in der LF intensiviert. Und natürlich auch, warum die Herzrate deutlich absinkt. Wenn er da bergab geht, wäre das eine simple Erklärung, weil die Wahrscheinlichkeit für Variabilität natürlich umso größer ist, je niedriger die HR ist. Interessant wäre auch, ob die hohe HR exakt mit dem Telefonat in Verbindung steht und ob es privat oder beruflich war. Das Lebensfeuer kollabiert ja richtiggehend. Wenn ja, dann ging es da um etwas Unerfreuliches und Stressiges. Und der „Sport“ verdient diese Bezeichnung ja wirklich nicht…

        LG, Erich

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        • #5
          Hallo Erich, danke noch einmal für deine Inputs.
          Ich habe in der Zwischenzeit das Aktivitätenprotokoll noch einmal genauer geklärt. Grundsätzlich kann man sagen dass es so stimmt wie es ist. Die Zacke kurz vor 22:00 dürfte eher von einer Störung im Raum sein. Aufstehen stimmt auch, das "wach werden" hat mit Zeitung lesen am Frühstückstisch begonnen. Die Aktivitäten "Gehen" am Vor- und Nachmittag waren eine Kombination aus Telefonieren, Gehen und organisieren. Also eher "Kommunikation"
          Habe das mal eingegeben - wie du schon gesagt hat, verändert das die Lage aber nicht grundlegend.
          Um ca. 16:30 hat das Tagesgeschäft aufgehört und er konnte sich mehr um "seine" beruflichen Sachen kümmern. Stress weg und die Arbeit macht Spaß.
          Beim Telefonat war Ärger mit im Spiel. Ein berufliches Problem für jemand Anderen lösen, dass schon absehbar war.
          Danke und ein schönes Wochenende! Ernst

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