Warum sieht die Messung so aus?

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    Mein Klient ist eine Frau von 59 Jahren und hat viel Stress und trotzdem ein geringes Burnout-Risiko?
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  • #2
    Hallo Finesse,
    wie kommst du auf die Fragestellung?
    Ich würde alles geben, diese Frau als Klientin in meiner Nähe zu haben und mit Fragen zu bombardieren. Was hat diese Frau in ihrem Leben so alles gemacht, dass sie starkem Stress gewachsen ist.
    Im Übrigen mit dem Begriff Stress wird zu oft genauso falsch argumentiert wie bei der Begegnung mit Sonnenlicht.

    Alle Wissenschaftszweige sind sich einig, dass ohne die Sonne es kein Leben auf der Erde geben würde. (Jedenfalls bis jetzt anerkannt) trotzdem würd der Menschheit verboten in die Sonne zu gehen. Ein kleines persönlich erlebtes anderes Beispiel. Klientin steht vor Operation, Ärzte fordern Stärkung des Allgemeinzustandes. Wir gehen mit ihr Laufen. Achtung! 200 m gehen, spazieren dann 30 m Laufen usw. Klientin erzählt ihrer Sippschaft davon. Aufschrei des Entsetzens. Laufen macht krank. Zum Beweis schnappten sich die Verwandten ihre Mutter und marschierten knapp drei Stunden mit ihr durch hügeliges Gelände. Ergebnis totale Überforderung.
    Stress sollte grundsätzlich als positiv und zur Entwicklung aller dem Individuum möglichen Potenzen genutzt werden.
    Salzarme Kost unterstützt die Senkung des Blutdrucks. Entziehe mal einem Marathonläufer das Salz. War übrigens in China eine Hinrichtungsmethode Höhergestellter in Ungnade gefallender Menschen.
    Die Balance macht das Ergebnis.

    Alfred hat mir mit den HRV Beispiel Messungen meine überzogene Denkweise gedämpft. Vor der Ausbildung bei ihm war ich der Meinung auch Bourne out Patienten könnten sich aktivieren. Ein Irrtum. Diese brauchen Ruhe und Unterstützung von Außen bis der Körper wieder in der Lage ist sich selbst zu regenerieren.
    In einer Zeit wo Zitat Alfred: "Die artgerechte Haltung des Menschen" verloren gegangen ist, werden natürlich solche Denkweisen: Keinen Stress, keine Belastung kopflastig debattiert. Zitat aus einer Arbeit: "Die Menschheit würd solch großen techn. medizinischen Fortschritte machen, dass eine Reagenzschale mit Nährlösung ausreichend ist"(Rechte der Veröffentlichung liegen bei mir)
    Jetzt bin ich gespannt, ob es zu einer regen pro und contra Diskussion hier kommt.

    Mit Spannung erwartete Antworten was diese Frau für "Geheimnisse" hat die uns nützen können

    achwilli

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    • #3
      Hallo,

      war der Tag der Messung denn ein typischer Tag? Wenn man sich nur die Aktivitäten ansieht, dann sieht es ja doch eher nach "Freizeit" und weniger nach Stress aus. Kann mich aber auch irren.

      Es ist doch sicherlich positiv, dass das Burnout Risiko so gering ist, oder? Viel Stress bedeutet ja auch nicht automatisch, dass man auch stark belastet ist. So wie Willi sagt, die Frau hat ihre "Geheimnisse", ihre Ressourcen, die sie in der stressigen Zeit gut funktionieren lassen. Und Stress kann für den einen schließlich motivierend wirken, den anderen aber wiederum total aus dem Konzept bringen, sodass der oder diejenige nicht mehr weiß, wo sie überhaupt anfangen soll.

      Auch schön, wie oft sich hier ganz bewusst Zeit für Mahlzeiten genommen wird. Gerade in stressigen Zeiten beginnen wir doch alle neben einer anderen Tätigkeit zu essen bzw. vergessen vielleicht sogar darauf.

      Liebe Grüße,
      Lisa

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      • #4
        Liebe Lisa und lieber Achwilli,

        Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.

        Diese Frau hatte in den vergangenen Jahren viel Stress wegen des Todes von Eltern und Schwiegereltern und anderer persönlicher Probleme. Ihr Geheimnis ist, dass sie jetzt einen großen Abstand davon haben kann. Vielleicht kommt das später als Bumerang zurück? Kann sein.

        Dieser Tag war kein Arbeitstag und wir möchten die Messung an einem Arbeitstag wiederholen. Ich möchte auch Bluttests für Schilddrüse und Nebennieren etc. Sie hat Beschwerden mit ihrem Stoffwechsel und unerwünschte Fettspeicherung (welche Frau nicht ...)

        Sie wartet zu lange auf Essen. Sie muss sich dafür Zeit nehmen und nicht an ihrem Schreibtisch und PC essen.

        Tatsächlich denke ich, dass es eine sehr starke Frau ist. Was sind ihre Fallstricke?

        Liebe Grüsse

        Cor

        Kommentar


        • #5
          Hallo Cor,
          da ist doch schon einiges für einen Dialog. Fassen wir zusammen:
          1. Der Stress bezog/zieht sich auf Todesfälle in den vergangenen Jahren?
          2. Mit dem "Verstandes gefühlten" Abstand hat sie keinen Stress mehr?
          3. Gute Einschätzung: HRV Messung ist eine Momentaufnahme und eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
          4. Es liegen gefühlte (sonst würden keine Teste für Schilddrüse/Nebenniere ins Gespräch gebracht) Stoffwechsel Beschwerden vor?
          5. Essen ist nebensächlich, andere Dinge sind interessanter?
          6. Vermutung eine starke Frau?
          Daraus die Fragen: Kann die "Jetztzeit" zum Bumerang werden und Wo liegen die Fallstricke.

          Zu 1) Sehe ich mir den Schlaf an fällt auf das er tatsächlich im Bereich "Schlaf" liegt. Die absolute Anzahl der Herzschläge bestätigt das. 99.130/24h. Angenommen die 2 Stunden Sport wären auswertbar, so währen das im max. Fall ca. 200 Schläge in 2 h mehr. Gesamtsumme 99.330/24h. Meine grobe These einer Ersteinschätzung alles was unter 100.000/24h liegt bei normalem Tag (Ausgenommen etwa einen 14 h Trail Lauf) ist erst einmal beruhigend. Es liegen scherzhaft ausgedrückt noch ca. 700 Schläge für Stress Belastung in Reserve. Der Schlaf gibt mir eine Fragestellung an die Klientin: Es gibt nur wenige Menschen die haben einen gesunden Schlaf ohne etwas dafür zu tun. Siehe Frage 5) Essgewohnheiten. Für einen guten Schlaf in ihrem Alter muss eine gesunde Lebensführung einige Jahre oder auf das eigene System abgestimmte Belastung / Entspannung vorgelegen haben. Was waren die Eckpunkte zwischen 15 und 25 Jahre, wie änderte sich die Lebensweise zwischen 25 und 45 Jahre und was passierte an Änderungen von 45 bis 59 Jahre. Letzte sind durch die tragischen Ereignisse gekennzeichnet. Man könnte sich vorstellen, dass ein vielleicht nicht immer gefühltes aber tatsächlich doch erfülltes und glückliches Leben in den Jahren bis 45 Jahre vorlagen. Jetzt kommt etwas heimtückisches in meiner möglichen Fragestellung: Waren sie ausreichend belastet? Das ist keine blöde Frage. Oftmals haben wir bei Frauen das Dilemma, sie könnten mehr leisten (fachlich und belastbar) werden aber durch nicht immer persönlich bedingtes Verhalten einfach durch die real existierende Lebenswelt gebremst. Im Ergebnis kommt es häufig zu Tendenzen Richtung Neurosen überschüssige Energie in Ersatzhandlungen (übertriebener Aktionismus) abzubauen. Das Dumme daran ist die Ersatzhandlungen gehen in Frage 4) über.

          Zu 2) Irgend etwas hat sie dazu gebracht Abstand zu den Todesfällen zu bekommen. Energie wird nicht mehr unnötigerweise abgebaut. Hier liegt der Fallstrick. Es muss etwas durch die Klientin (unbewusst) gesucht werden den Schwebezustand wieder herzustellen.


          Zu 3) Ich lasse mich bei meinen Gesprächen mit den Klienten auch immer wieder auf die Schiene bringen: Aber hier ist doch in der "einen Messung" ein Problem zu sehen.


          Zu 4) Die Untersuchungen sind sicher notwendig und gut (bin und will kein Mediziner sein) lassen jedoch eine schöne Bandbreite von "Problemchen" vor die eigentlichen Ursachen aufbauen.


          Zu 5) Essen. Vor vielen Jahren auf der Autobahn Technik neuer Bordcomputer im Griff eigenen Menschenverstand ausgeschaltet und nachts kurz vor 24 h 100 km vor der nächsten Tankstelle kein Benzin mehr. Was hat mir meine Begleiterin erzählt? Ganz klar hart und deutlich: Es gibt nur eine Ausnahme auf Essen und Sauerstoff durch Umweltereignisse zu verzichten. Kampf auf Leben und Tod. Dieser Zustand hält durchschnittlich max. 17 bis 22 sec. (Ausnahmen ausgenommen) an. Aerobe / anaerobe Stoffwechselprozesse.
          Es gibt keinen Grund wegen Arbeitsbelastung auf das Atmen zu verzichten. Nach 5 Minuten ist aus. Mit dem Essen können wir experimentieren, Das Ergebnis wird das Gleiche sein: Zerstörung. Vor vielen Jahren (als ich noch arbeitete) war ich Mitglied in einer Vertragsverhandlung stundenlang und hart. Die Partner wurden sich einig, etwa 5 Minuten würden gebraucht um ein paar Sätze zu ändern. Was passiert ein Professor der Gegenseite stand auf, es ist jetzt 12 Uhr wir gehen Essen. Für mich ein Schlüsselerlebnis!


          Zu 6) Ja es ist sicher eine starke Frau, sie soll sich mehr um sich kümmern und möglicherweise nicht nur um andere?


          Das könnten die Fallstricke sein.


          Danke für deine Messung.


          achwilli

          Kommentar

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