Gute HRV trotz subj. Dauerstress?

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  • Gute HRV trotz subj. Dauerstress?

    Niedriges HF und mässiger Schlaf, wenig Erholung, trotzdem super leistungsfähig und 16 J. jünger, Hält Dauerkommunikation und geistige Aktivität (Schulpsychologin) jung?
    Habt Ihr ausser Pausen und Atmung, 1h länger schlafen eine Idee? Lieben Dank!
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  • #2
    Hallo Pesou!

    Die Dame hat ein buntes Lebensfeuer für ihr Alter und muss viel richtig gemacht haben in ihrem Leben. Nachdem das Feuer bei Kommunikation besonders dicht und kräftig lodert, hat sie wohl den richtigen Job gewählt. Die Pulskurve zeigt eine breite Variabilität, die Pulsabsenkung nach Sport und in der Nacht ist schön gegeben. GVI gut, Pulsschläge 24 Stunden unter 100.000 = sehr gut. Pulsniveau Schlaf, Entspannen/Ruhen protokollierter Wert und tatsächliches Niveau ident. Keine Kennzahl, die auffällig schlecht wäre.
    Ich vermute mal, eine Powerfrau, die genau weiß, was sie will und die voll im Leben steht.

    Wie Du schon geschrieben hast, würden sicher ein paar Pausen zwischendurch gut tun. Als 01-Typ muss sie sich vermutlich zu diesen Pausen "zwingen".
    Um den Schlaf zu verbessern, fallen mir hier ein/auf:
    • Sporteinheit nicht zu spät, wenn intensiv
    • früher schlafen gehen und damit länger schlafen
    • manuelle Arbeit direkt vor dem Schlafengehen? --> vielleicht findet sie ein für sie passendes Abendritual vor dem zu Bett gehen (nicht ungedingt PC-Arbeit oder TV)
    • Powernapping kann eine kurze Nacht ausgleichen
    • Bauchatmung
    • Regelmäßigkeiten bei Essen/Sport/Schlaf

    Mich würde interessieren, bei der geistigen Aktivität am 1. Tag von ca. 13:30 bis 16:15 Uhr ... was hat sich am Ende verändert, dass das Feuer so kräftig wird?

    Liebe Grüße
    Karin

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    • #3
      Liebe Karin,
      danke für Deine schnelle Antwort. Hatte heute Besprechung mit meiner Dame und sie ist wirklich eine Powerfrau, die weiss was sie will, tagsüber keine Pausen macht, den Tag mit zig-Aktivitäten packt und abends um 23.30 Uhr noch Flöte spielt, was ihrer HRV sichtlich gut getan hat. Danke für Deine Tipps, habe ich heute auch so ähnlich besprochen, Pausen machen tagsüber, Atemübungen 5 min. einbauen zw. 2 Terminen, Türe zumachen, Regelmässigkeiten bei Essen/Schlafen/Sport, das mit dem Zwingen als 01-Typ hat sie mit einem Lachen quittiert. Schlaf wenn möglich 1 h länger täte ihr gut, da Regeneration nicht besonders ist. Sportlich zu ihrem Ausdauertraining, was sie 2-3 x wö seit Jahrzehnten macht noch HIT z.B. Tabata nicht zu spät abends empfohlen. Die geistige Aktivität war Lehrersitzung zw. 13.30 und 16.15 Uhr, vielleicht hat sie das auch gesteuert und ihr Feuer wurde intensiver.

      Subjektiv fühlt sie sich mega-gestreßt, ihre Nebenniere ist mit Adrenalin und Noradrenalin im Keller (Nebennierenschwäche), kompensiert sie mit Dopaminüberschuss und DHEA Anstieg. Sexualhormone sind ebenfalls im Keller und momentan begann sie eine bioidentische Hormontherapie, was ihr sehr gut tut und dadurch andere Behandlungen nicht notwendig sind.
      Was mich hier wirklich wundert, dass bei den schlechten Hormon- und Neurotransmitterwerten die HRV noch so gut bzw. exzellent ist. Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee oder Erklärung.

      Danke für die Inspiration
      Peter

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      • #4
        Hallo Peter!

        Vielen Dank für Deine Rückmeldung zu dem Gespräch mit Deiner Klientin.
        Was die Hormonfrage betrifft, hoffe ich, dass das einer der Mediziner beantworten kann. Die Frage ist sehr interessant und zeigt einmal mehr, dass jeder Körper anders mit den Belastungen des Alltags umgeht.

        Wenn sich diese Dame subjektiv sehr gestresst fühlt, dann macht ihr das Aufschreiben der vielen Aktivitäten vielleicht bewusst, wie voll gepackt ihr Alltag ist. Wer weiß, wie kräftig und hoch ihr Lebensfeuer flammen könnte, wenn sie Deine Ratschläge beherzigt und ein paar bewusste Pausen einlegt? Wieviel vitaler und ausgeglichener sie sich dann vielleicht fühlt?
        Die Frage ist auch, was ihr Stress verursacht? Macht sie sich diesen selbst, weil sie alles unterbringen möchte und das möglichst perfekt oder ist sie fremdgesteuert, weil zu viele Termine von außen eingeteilt werden. In jedem Fall gilt es, diese Stressoren zuerst zu identifizieren und anschließend zu reduzieren. Hier spielen die eigenen Werte auch eine große Rolle. Vielleicht bekommt sie die notwendige Anerkennung für ihre Arbeit, vielleicht ist sie sehr pflichtbewusst und kann schwer nein sagen...? In der leistungsorientierten Gesellschaft wird Pause machen manchmal als Schwäche gewertet. Wenn jemand im Burnout ist, hat er sich vorher wohl "richtig angestrengt"... erst wenn jemand gesundheitliche Probleme hat, ist es in Ordnung, wenn er zurücksteckt und mehr auf sich achtet...

        Liebe Grüße
        Karin

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        • #5
          Guten Morgen ihr zwei,
          guter Ergebnis orientierter Dialog.
          Habe sehr intensiven langjährigen Erfahrungsschatz im Leben vom Pädagogik Milieu, leider. Peter ich weiß nicht aus welchem Land ihr kommt. In Deutschland jedenfalls kenne ich kaum einen im Schulwesen Tätigen und ich kenne eine Menge, der wirklich richtig glücklich ist. Meist reden sie es sich schön. Kommen diese oft mit großem Enthusiasmus ins Schulwesen eingetretenen Personen in die Jahre und nähern sie sich dem Rentenalter, keimt oftmals ganz langsam die Erkenntnis: Habe ich wirklich das bewirkt, was ich in jungen Jahren einmal wollte? Das betriebliche Gesundheitswesen im Schulwesen ist nicht das was es nach unseren HRV Vorstellungen sein sollte. Sollte jemand bei diesen Worten widersprechen, seht euch die Statistik der letzten 30 Jahre über den Krankenstand an! ( Hier ist bei mir vermutlich ein Bereich wo ich Pessimist bin, wenn es um das Wohlergehen unserer Kinder im Schulbereich geht)
          Aber wieder sachlich. Klientin sollte mehrere Messungen 24 h machen. Dabei das eigene Stress Verhalten unter allen arbeitsbedingten Dialoge mit (um die es eigentlich gehen sollte) Kindern, Lehrern, Eltern, Vorgesetzten Pädagogen, auf gleicher höhe stehenden Personen betrachten, müsste sie als Psychologin können. Wisst ihr wie sich zwei Psychologen begrüßen? "Sag mal, wie geht es mir! Wie es dir geht sehe ich ja".
          Ich habe hier vor langer Zeit genau solch eine "Irrtumsaufdeckung" einer Pädagogin eingestellt. Mit dieser Klientin führe ich seit Jahren ein intensives Coaching. Dabei sind unter anderem Dinge zutage getreten, die unsere HRV Aussagen doch recht flexibel erscheinen lässt. (Nicht nur Roboterartige Wiederholungen) So hat sich durch veränderte Lebensführung bei ihr das lt. HRV Aussage Essverhalten nach zwei Jahren verändert. Die von dir, Peter, angesprochenen Punkte: Therapieempfehlungen, Ausdauertraining usw. treffen auf meine Klientin zu. Damit kann ich sagen: Die Stärke deiner Klientin ist das jahrelange Ausdauertraining. Übrigens bringe ich diese Klientin zur Ausbildung im Juni mit nach Wien. Sicher wird mit ihr ein Dialog möglich sein.

          Also eure Hinweise: über "leistungsorientierte … " klar formulieren: Bin ich der Klient denn ein Idi....! der Dummheit hinterherzurennen um Anerkennung zu bekommen? Natürlich möchten wir solche Ausdrucksweisen nicht in unseren Klienten Gesprächen führen, sondern gesittet und mit psychologischem Feingefühl dem Gegenüber begegnen. Aber das ist ja das Dilemma, nicht das zu Sagen was gesagt werden müsste.
          Viel Spaß noch bei eurer Arbeit.

          achwilli

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          • #6
            Hallo zusammen,

            als ich das Spektrogramm auf mich wirken hab lassen und dann die Aktivitäten so der Reihe nach durchgeklickt habe (hat einige Zeit gedauert...), war eigentlich die größte Überraschung, dass beim Schlaf bei den Personen „zu zweit“ gestand ist. Damit hätte ich eher nicht gerechnet. Die Frau hat offenbar ein beneidenswert erfülltes Leben, und es gibt wahrlich nicht so viele Menschen, die mit 60 noch so viel Begeisterung und Neugier fürs Leben aufbringen, anstatt wie leider vielfach üblich schön langsam in einen psychophysischen Dämmerschlaf zu verfallen und auf die Pension hin zu vegetieren. Ihre Quirligkeit sieht man ja schon an der Pulskurve, da geht’s so richtig rund, die könnte auch von einer jungen Sportlerin sein. Sagenhaft wie die Herzrate während der Aktivität von 20.30 – 22.30 akkurat reagiert! Da macht sie drei unterschiedliche Dinge, die erste und dritte machen ihr Spaß und zwischendurch ist irgendetwas Lästiges. Oder wie Karin schon erwähnt hat zwischen 15.30 und 16 Uhr. Ein Traum!

            Auch wenn eigentlich keine richtige RSA sichtbar ist, ist sie frequenzbandmäßig erstaunlich gut balanciert. Auch die Pulsstatistik ist ja fast wie aus dem Lehrbuch. Der subjektive Stress tut ihr denkbar wenig, vor allem wenn man bedenkt, dass das ja sicher nicht erst seit 3 Wochen so ist.

            Wäre sie 40 würde ich sagen: He, Bremse rein, das ist Raubbau! Aber ihr könnte man eher mitgeben: Wer hoch hüpfen will/muss, der muss auch Schwung holen. Mit ständig angespannten und durchgestreckten Beinen hüpft es sich weder weit noch hoch. Also kurze Erholungsimpulse, um wieder Schwung für die nächsten Sprünge zu holen.

            Schön! Danke! Erich

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            • #7
              Hallo Peter,

              viel ist hier nicht mehr hinzuzufügen.
              Man sieht deutlich, dass die Dame eine gute Grundkonstitution hat, die viel ausgleicht und u.a auch für das tiefe Biologische Alter sorgt. Dennoch sieht man auch, dass sich die Batterien langsam leeren, erkennbar daran, dass der morgen deutlich schöner aufflammt.

              Ihr empfundener Stress hat sicherlich auch einen Effekt auf die Nebenniere, leert diese. Im Lebensfeuer ist schwach angedeutet, dass sich die Nebenniere im Laufe des Tages "leert". Nach dem Aufwachen ist das Feuer dichter, u.a. durch eine vollere Nebenniere bedingt, im Laufe des Tages leert sie sich, das Lebensfeuer wird leicht dünner. Ihr Vorteil ist aber, dass sie wohl im Laufe des Lebens einiges richtig gemacht hat, das gleicht sich dann auch wieder aus. Vermutlich ist das Lebensfeuer trotz der schlechten Hormon- und Neurotransmitterwerte deshalb noch nicht so reduziert, wie vielleicht zu erwarten wäre.

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              • #8
                Hallo alle Zusammen, herzlichen Dank für alle Eure Antworten und Mitteilungen, sehr aufschlussreich und interessant!
                ich stehe mit der Klientin weiter in Kontakt und werde eine Kontrollmessung in 3 Monaten anvisieren und bin gespannt, ob sie etwas davon umgesetzt hat, was Ihr weiterhelfen könnte.
                Und stelle es natürlich dann gerne hier im Forum zur Verfügung.
                Schöne Woche!
                Peter

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                • #9
                  Hall Pessou

                  Interessant wäre, wie geht es deiner Klientin heute. Nach Corona? Sicher hat deiner Klientin die durch Corona aufgezwungenen Zwangspausen, Home Office und Online Meetings evt. besser. Bzw. konnte sie sich sicher mal erholen.
                  Was mir aus eigener Erfahrung aus Messungen meiner Klienten auffällt ist, dass diese Powermenschen (auch Männer) bisher viel Erfolg im Leben hatten und sich auch darüber definiert haben. Die Freude am Job und der Anerkennung war neben der Gesundheit ein wichtiger Antreiber. Das zeigt sich auch bei deiner Klientin, sie hatte in der Grundsubstanz viel Reserve aus früherer Zeit. Nun kommt das Alter 64 Jahre > hier ist es leider so; vor allem bei den Frauen durch die Wechseljahre und Veränderung der Hormonen, dass der Körper nicht mehr ganz mit dem Kopf mitgeht. Der Kopf will und lebt von den Aktivitäten, doch der Körper hat sich bzw. in in der Veränderung (bei deiner Klientin zusätzlich noch wegen den Nieren). Da ist es wichtig für deine Klientin, dass sie dem Rechnung trägt. Wenige ist mehr.........sich Gedanken macht, was macht wirklich noch Spass und was brauche ich nicht mehr.
                  Ich vermute, Corona hat für diese Gedankengänge bereits beigetragen. Es ist ein Prozess......da ist neben der hervorragenden HRV-Messung mit den Analysen auch Lebenserfahrung und ein guter Mentor wichtig, der die richtigen Fragen zur Anregung durch die Potenzialerkennung stellt. Es ist nicht einfach älter zu werden......es hat seinen Preis aber auch seine Chancen. :-)

                  Liebe Grüsse Magdalena

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