Zum Thema Schildrüsenmedikation kann ich nichts hinzufügen, zum Thema chronischer Stressbelastung kann ich dir in deiner HRV folgende Beobachtungspunkte mitgeben und dir daraus resultierende Reflexionsfragen als Tipps hinzufügen:
Du beschreibst deine Situation „wie ständig getrieben“ und als Erschöpfung nach Jahrzehnten langem Stress. Was ist durch deine Anstrengungen für dich, für dein Umfeld, deine Arbeit gelungen? Was sind deine Erfolge aus deinem Antrieb?
Deine HRV Messung von diesem speziellen Tag zeigt:
- Eine hohe mittlere Herzrate die gesamte Messung hindurch. Dein Puls war nur rund 6,5 h im Bereich Sitzen und Schlafen, laut den Aktivitäten hätte er jedoch rund 14,5 h dort sein sollen..
- Potential in deiner Schlafqualität. Erste Tiefschlafphase (Zellreparatur, Zellregeneration) wenig erholsam. Schnarchen ca. 23.30-0.00 (starke Detektionen im LF Bereich bei 0,1 Hz) verhindern Regeneration. Kaum RSA (Respiratorische Sinusarrhythmie – Gleichklang von Atmung und Herzschlag). Hohe mittlere Herzrate zwischen 70 – 80 Beats per Minute. 40 % schlechter, erschöpfender Schlaf.
- Keine Regeneration untertags. 13:30 – 18.00 Uhr, 4,5h Geistige Aktivität und Kommunikation ohne Pause.
- Keine sportliche Aktivität.
TIPP 1: LEBENSFÜHRUNG
Beschäftigung mit dem Thema Stress. Selbstreflexion:
ICH: „Was, wer treibt mich ständig an? Wie gehe ich damit um? Wie sinnvoll ist was für mich? Was begeistert mich? Was nicht? Welche Bedürfnisse habe ich heute?“
DU: „Wie sieht meine Partnerschaft, mein Familienleben wünschenswerterweise aus? Was braucht eine gelungene Beziehung für mich?
ARBEIT: „Wozu? Wofür? Warum? Wie?“
Wo bewege ich mich auf der Freudenberger Skala? STUFE 1: Der Zwang sich zu beweisen; STUFE 2: Verstärkter Einsatz; STUFE 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse; STUFE 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen; STUFE 5: Umdeutung von Werten; STUFE 6: Verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme; STUFE 7: Rückzug; STUFE 8: Deutliche Verhaltensänderung; STUFE 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit; STUFE 10: Innere Leere; STUFE 11: Depression und Erschöpfung; STUFE 12: Völlige Burnout-Erschöpfung.
Ab Stufe 3 kann Unterstützung von Außen hilfreich sein.
TIPP 2: ERNÄHRUNG
„Was tut mir gut? Was fühlt sich nach Energiezuführung an?“
NUR Essen, nicht anderes, vielleicht mit der „linken“ Hand essen. Das Essen bewusst wahrnehmen. „Ich bin dankbar für.....“
Laaaannnnggggeeee Kauen
Viel Trinken zwischen den Mahlzeiten, wenig beim Essen
TIPP 3: BEWEGUNG
BRAC – Basic Rest Activity Cycle – nach ca. 1,5 h (Spielfilmlänge) geistiger Aktivität tut uns körperliche Bewegung gut. Kleine regelmäßige Bewegungen: Häuserblockrunde an der frischen Luft, Stiegen steigen, Kniebeugen, Liegestütz, Planks.....kurze zumutbare Aktivierung bei spürbar höheren Herzschlag
TIPP 4: ERHOLUNG/SCHLAF
Schlaf ist die natürlichste, heilsamste, regulierendste Methode für Regeneration. Stresshormon „Cortisol“, das bei zu viel Anspannung zu viel da ist wird zwischen 22 – 03Uhr abgebaut. Schlaf vor Mitternacht hilfreich. Keine digitalen Medien (Blaulicht unterdrückt hochkommende Müdigkeit, drückt Schlafhormon Melatonin) 1h vor Bettruhe. Blick auf Temperatur, Frischluft, Ruhe, Dunkelheit im Schlafraum. Beschäftigung mit Thema Schnarchen und mögliche Hilfsmethoden.
Alles Gute, Claudia Hauser
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