Spricht das eher für eine vorübergehende sympathische Dominanz (bspw. durch Stress, Belastung), oder eher für eine beginnende vegetative Erschöpfung? Und welche Ansätze zur Verbesserung der Regeneration würdet ihr in einem solchen Fall empfehlen
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Wie würdet ihr diese Messung interpretieren?
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Hallo Silvia,
anhand der Daten und ohne weitere Informationen könnte es sich hier um akuten Stress bzw. wie so schön von dir formuliert eine vorübergehende sympathische Dominanz handeln.
Die allgemeine Vitalität ist insgesamt zufriedenstellend auch ist das Leistungspotenzial durchschnittlich. Die Herzraten im Schlaf sind o.k. Der High-Frequenzy Anteil ist sehr niedrig bei gleichzeitig hoher Anzahl an Aktivitäten.
Ein beginnender Energieverlust kann aber auch nicht ausgeschlossen werden - dafür wären weitere Daten hilfreich. Kannst du die Details aus der Messung auch posten? (Übersicht aller Parameter). Dann wäre eine Auswertung einfacher. Interessant ist, dass dein Proband sogar eine Ruhepause und eine Schlafpause angegeben hat, die Regenerationswerte aber trotzdem unterdurchschnittlich sind.
Auffällig ist auch, dass dein Proband am Vormittag bis Mittag hohe Leistung erbringt und das auch am Nachmittag. Allerdings wird das Feuer dann undichter und LF-Bereich wird löchrig. Dein Proband greift dabei seine Energiereserven an... Hier wäre der pNN50 interessant (15 Uhr bis 19 Uhr) Dieser wird hier bestimmt deutlich unter dem Tagesdurchschnitt liegen.
Was macht dein Proband während der Zugfahrt? Hier ergibt sich vielleicht eine Möglichkeit der Regeneration?
Freue mich auf deine Antwort.
Viele Grüße
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Hallo D. Batz,
herzlichen Dank für deine hilfreiche und detaillierte Rückmeldung. Zur besseren Übersicht füge ich die Messungen bei. Spanndend finde ich deinen Hinweis auf den möglichen Einbruch im LF-Bereich am Nachmittag. Den pNN50 Wert werde ich mir genauer ansehen. Zur Zugfahrt: Der Proband hat die Zeit tatsächlich als Ruhephase empfunden, war aber gedanklich noch mit Arbeit beschäftigt. Dies könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, dass die erwartete Regeneration ausgeblieben ist.
Ich freue mich auf weitere Einschätzungen und Erfahrungen zu dieser Messung, insbesondere zur geringen HF-Aktivität im Schlaf.
Freundliche Grüße
Silvia
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Hallo Silvia,
was mir an deiner Messung auffällt, ist der "Erschöpfungsschlaf" beim Übergang von Regeneration zu Schlafen von 22 Uhr bis knapp 23 Uhr.
Vielleicht macht es Sinn zu besprechen, was für eine "geistige Tätigkeit" er vor dem Regenerieren noch durchführt und ob diese probeweise ausgelassen werden kann. Vll arbeitet er noch am PC, was ihn dann zum Erschöpfungsschlaf bzw mangeldender HF-Aktivität führt?
Liebe Grüße
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Hallo Silvia,
auch mit diesen Daten lässt sich nicht genau sagen, ob es in Richtung "akuter Stress" oder dem "beginnenden Energieverlust" geht.
Sicherlich aus deshalb, da beides - je nach Dauer - miteinander einhergehen kann.
Für den akuten Stress spricht, dass die allgemein Vitalität und das Leistungspotenzial zufriedenstellend ist. Der LF Anteil ist hoch bei gleichzeitig reduziertem HF Anteil.
Auch die Dynamik A scheint nicht reduziert, was ein Hinweis auf die vegetative Erschöpfung wäre...
Der löchrige Teil der LF (insbesondere Nachmittag) ist für mich ein Indikator, dass dein Klient weiter Leistung erbringen will und dabei seine Energiereserven angreift.
Vielleicht weil er Dinge erledigen will, die keine Aufschub erdulden?! Das kann sicherlich auf Dauer zum Energieverlust führen, da die Batterie sich weiter leert.
Zielführend ist hier sicherlich das Gespräch mit dem Klienten.
Zum einen um abgrenzen zu können, ob es sich wirklich um akuten Stress handelt (wie lange dauert die Situation an) und aufzeigen zu können, in welche Richtung es gehen kann...
Stefanies Hinweis finde ich sehr gut. Selbiges spricht auch für die Phase vor der Bahnfahrt.
Vielleicht sich die HF mit progressiver Muskelrelaxation oder einer Phantasiereise als Entspannungstechnik aktivieren.
Die angegebenen Pausen und die Bahnfahrt könnten dafür geeignet sein.
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Hallo Dennis,
Danke für die ausführliche Einschätzung und die Hinweise.
Das Gespräch mit dem Probanden werde ich auf jeden Fall führen, um besser einordnen zu können, ob es sich eher um akuten Stress oder beginnenden Energieverlust handelt. Der Hinweis zu den kurzen Entspannungsphasen, insbesondere die Idee mit der Muskelrelaxation finde ich gut. Da wir öfter gemeinsam trainieren, können wir das gleich mal ausprobieren.
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