Klient hat Blutegel Therapie gegen Arthrose um 9:00 Uhr begonnen. Durch Nachbluten sind die Ruhephasen bedingt. Fühlt sich schlecht. Frage: Was passiert in der letzten Nachthälfte?
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Hallo Willi,
eine interessante Messung, aber ich bin überzeugt, die RSA in der 2. Nachthälfte sieht zwar etwas unorthodox aus, aber sie ist an sich regulär. Die einzelnen RSA-Phasen sind kurz und intensiv und in unterschiedlichen "Höhen", d. h. aus unterschiedlicher Atemfrequenz heraus gebildet. Auch wenn sich die zirkadiane Rhythmik (Dynamik A - 6, TP nachts geringer) umgedreht hat, sind andere Daten (pNN, TP, GVI, Anzahl Herzschläge) sehr beachtlich. Sein Allgemeinzustand ist doch ziemlich gut, auch wenn er Probleme mit Arthrose hat.
LG, Erich
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Hallo Erich,
deiner Betrachtung stimme ich auch zu. Bei anderen vorab Messungen war noch nie so deutlich und kompakt der HF Bereich ausgebildet. Allerdings, gefällt mir nicht die Ausdünnung gleichzeitig im VLF Bereich. Würde mir wünschen den HF Bereich wiederholbar zu machen unter Verzicht auf den Verlust im VLF. Aber vielleicht soll man sich freuen, dass es noch "zufällig" positive Ausschläge gibt und diesen nicht hinter her jagen, was vielleicht zum Absinken aller Daten vom Stress: "Wunschdenken" zur folge haben könnte.
LG, achwilli
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Hallo Willi,
die einzelnen Schlafphasen zeichnen sich auch durch den Intensitätswechsel in den einzelnen Frequenzbereichen aus. In der Tiefschlafphase (Non-Rem) ist es typisch, dass neben dem Anstieg in der HF, sichtbar in Form der RSA, es zu einem Rückgang in der VLF und LF kommt. Such Dir mal eine "normale" Messung mit gut sichtbaren Schafphasen heraus und klick in die einzelnen 5-Minuten-Säulen hinein. Bedenklich wäre es nur, wenn in einer Tiefschlafphase die VLF und LF um 80 oder mehr % reduziert sind, dann wäre der das ein recht eindeutiges Erschöpfungszeichen. Die Tiefschlafphase zwischen 5.30 und 6.30 ist also so eigentlich nicht übel...
LG, Erich
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Das ist das Ergebnis einer 5 Tage Höhenanpassung. Der Sport erfolgte mit erste Phase plus 1000 Höhenmetern. Anschließend Abstieg minus 1000 Höhenmeter. Die Auswertung ergaben "Er möge sich ein wenig mehr belasten um einen Trainingsreiz zu setzen. Klient betont: Beim besten Willen, mehr ist nicht drin." Die Frage ist jetzt, war eine Höhenanpassung (3000 m) erfolgt, oder sollten noch ein zwei Tage die Anpassung länger erfolgen. Der Frage Grund liegt in der weiteren Trainingsgestaltung für die nächsten 6 Monate als Start nach längerer körperlichen Zurücknahme des ersten Halbjahres. In ca. einer Woche werde ich eine weitere Messung vom Klienten hochladen. Dann werden sicher einige Fragen beantwortet. Nur für mich gilt: Nicht das "Versteckspiel" mal sehen was raus kommt, sondern vorher wissen was wird erwartet. Mein Wunsch wäre: Ich tippe auf "Verbesserung" und damit auf eine erfolgreiche Vorbereitung. Was ist eure Meinung?
W. Achilles
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Hallo Willi
Als erstes mal wow, für die Werte eines 72 Jährigen. Zu deiner Frage ob hier nach 5 Tage schon eine Anpassung erfolgt ist, in welcher Höhe hat sich das Training abgespielt? Es gibt zwei Arten von Anpassung im Höhentraining, das sind Verläufe im Milieu von 2-3 Tage, dann gibt es noch die Chronische Anpassung über einen langen Zeitraum. Gut wäre zum Vergleich einer Messung vor den 5 Tagen. Bei einer akuten Höhenanpassung ist die aerobe Leistungsfähigkeit reduziert, deshalb sagt dein Klient "mehr ist nicht drin" und das System "es geht noch was". Auch in der Atmung ist Bewegung drin, Ich hab bei der Messung mal eine RSA von 0,30 angenommen und das bei einer av Hf/Nacht von 64,24, das ergibt eine Atemfrequenz/AF von 19,5. Die Reduktion des Sauerstoffangebotes wird somit mit der Atemfrequenz ausgeglichen. In der Höhe wird auch der Säure Basenhaushalt durch einander gebracht und der Puffer reduziert, Rückschlüsse zeigen die RSA und in der Nacht die Hf Absenkung, beides ist zu Beginn der Nacht erhöht und reduziert sich erst nach Stunden (Entgiftung). Des Weiteren ist auch das Herzkreislauf System mit einer Zunahme der Herzfrequenz /Hf betroffen, aus Erfahrung gestallte ich in Höhen über 2000m manche Belastungen mit 10-15 Schlägen weniger als im flachen. Mit der Erhöhung der Hf wird das verschlechterte Sauerstoffangebot kompensiert, aber die Erhöhung ist auch begrenzt (wichtig für die Höhenvorbereitung, hier kann mit Intensiven Reizen etwas eingreiffen). Wichtig ist auch in der Höhe auf genügend Flüssigkeit zu achten, da das Blut etwas dicker wird, ich hab in meiner Höhenvorbereitung auf den VLF Wert geachtet, dass er nicht zu stark abnimmt. Das waren die wichtigsten Punkte in meiner Elbrus Vorbereitung.
Zur Trainingsgestaltung, es muss auf die Atmung geachtet werten, hier kann man einerseits mit Atemtraining im moderaten Ausdauertraining (verschiedene Rhythmen bei moderater Belastung) und mit VO2 Max Training arbeiten. Ich würde hier ein Atemtraining vor ziehen, das VO2 max. Training ist hier aus meiner Sicht nicht Altersgemäß. Beim Säuren Basen Haushalt hab ich auf Basische Ernährung geachtet und auf Bewusstes Ausatmen. Ein ökonomisieren der Herzfrequenz mit Grundlagen Training ist eh klar. Das sind einige Punkte die ich aus Erfahrung bei meiner Elbrus Vorbereitung eingebaut habe, ich hab hier sehr viele Messungen gemacht und werde evtl. beim nächsten HRV Sport WS 2018 einiges davon bringen. Achte hier auf den Frequenz Typ für was er steht und somit hast du schon ein paar Eckpfeiler für das Training.
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Hallo Seppi,
zuerst vielen Dank für deine Antwort. Komme auf sie gleich wieder zurück. Ich habe deine Antwort dem Klienten gezeigt. Seine erste Frage an dich ist: " Ist das Bier in Itkol am Fuße des Elbrus immer noch so miserabel und ungenießbar wie 1980?" Er ist zur Olympiade 1980 in Moskau als Besucher nur deshalb mitgefahren, da die Reise über Leningrad (St. Petersburg) Magnetowosk zum Elbrus Itkol ging. Dazu nahm er Bergstiefel mit und fuhr zu zweit mit zwei Flaschen Bier und 4 Brotscheiben über die Seilbahn auf über 3.000 m hoch. dann wanderte er in Richtung Prijut 11(Die Erstbesteiger ein Professor und 11 Studenten stellten hier die kritische Höhe fest) Die Bergsteigerhütte wurde als Akklimatisierungspunkt errichtet. Da nicht ganz legal, wurde die Hütte umgangen und in Richtung Sattel gewandert. Bei dieser Tour hatte der Klient ein Schlüsselerlebnis, das sich in deiner Antwort wiederfindet: Die 2-3 Tage Anpassung. Zurück in Deutschland stellte er fest, dass mit einem erhöhten Leistungspotential trainiert werden konnte. Daraufhin probierte er die nächsten 20 Jahre folgendes System: Regelmäßig im Abstand von ca. 6 Monaten sollte der Organismus einer erhöhten Belastung ausgesetzt werden, um sein Leistungsniveau wieder anzukurbeln. Das gilt nicht für Hochleistungssportler, sondern für normale Menschen, die aus der Notwendigkeit des Geldverdienens öfter längere Trainingspausen einlegen müssen. Daraus entwickelte sich ein sehr großer Macro Zyklus von über 12 Monate. Nun zu deinen Fragen. Die Hütte liegt auf 2.240 m, also 5 Tage Nachtschlaf. Am ersten Tag wurde auf 3.000m der "Hausberg bestiegen". Am zweiten wetterbedingt mehrere Stunden in 2.500m aufgehalten. 3. Tag eine 8 Stundenwanderung zwischen 2.000m und 2.700m. Da die letzten 12 Monate für den Klienten mental sehr anstrengend waren und kaum eigene Aktivitäten gestatteten, sanken seine Werte vom Letzten Jahr (Brockenmarathon) kontinuierlich ab. Ich versuche einmal die HRV Zeitreihe hier einzubringen. Das der Sauerstoffbedarf über die Atemfrequenz reguliert wurde, bestätigte er. Das der Säure Basenhaushalt gestört war, äußerte sich in Krämpfen. Interessant ist dein Hinweis auf Entgiftung. Klient hat abends keinen Alkohol getrunken. Da keine unmittelbare HRV Messung vor dieser Messung vorhanden ist, wollen wir eine Messung in einigen Tagen machen. Geplant ist, das Training so auszurichten, das zum Jahresende wieder eine Höhenvariante ca. 3.700m angepeilt wird. Da wir bereits beschlossen haben 2018 zur HRV Sport WS 2018 nach Wien zu kommen, ergibt sich bestimmt eine interessante Diskussion über dein Thema. hoffentlich langweile ich andere damit nicht.
Willi
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Von meinem Klienten soll ich ein Dankeschön an das Team senden. Seit zwei Jahren betreue ich den Klienten und im Dialog werden die Auswertungen auch praktisch umgesetzt. Vielleicht bekommen wir noch den Messungsverlauf hir rein. Man sieht es, eine Arbeit mit der HRV lohnt sich, wenn sie konsequent beachtet wird. Viele Grüße achwilli
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