Was passiert hier von 0:00 bis 1:00 Uhr

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  • Was passiert hier von 0:00 bis 1:00 Uhr

    Dies ist eine 42-jährige Frau mit einem stressigen Job und einer Familie. Sie hält viele Bälle in der Luft. Fühlt sich müde und erschöpft. Wir sehen einen bemerkenswerten Moment in ihrer HRV von 0:00 bis 1:00 Uhr morgens mit einem pNN50 von 0%. Kann Alkohol involviert sein oder liegt eine völlige Erschöpfung vor?
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  • #2
    Hallo Fiona,

    ich vermute mal stark, dass im Protokoll die Schlafzeit falsch angegeben wurde, sie ist höchst wahrscheinlich nicht um 23 Uhr eingeschlafen, sondern hat vielleicht noch im Bett sitzend gelesen oder so. Die Zeit von 0 - 1 Uhr ist in der Tat ein "bemerkenswerter Moment". Geh mal in der Med-Analyse in diese 5-Minuten-Säulen hinein, da wird es kaum eine nennenswerte TotalPower geben. Selbst im gesamten Schlaf hat sie ja nur eine pNN von 0,99%. Der Vagus ist fast völlig weggebrochen, genau dann, wenn man ihn so dringend bräuchte: im Schlaf. Deshalb ist auch die Dynamik A bei -1! Auch wenn man die Pulsstatistik anschaut, sieht man, dass sich der Pulsbereich Schlafen fast ausschließlich im Wachzustand abspielt. Trotzdem finde ich es höchst erstaunlich, dass sie nach so einer gemessen schlechten Nacht, die wahrscheinlich nicht zufällig, sondern gewohnheitsmäßig so aussieht, wieder in die Gänge kommt. Auch das Pulsniveau tagsüber ist ja voll ok, genauso wie die Vaguswerte. Interessant!

    LG, Erich

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    • #3
      Lieber Erich,
      Danke für deine antwort. Ja, es scheint mir, dass sie um 23 Uhr nicht eingeschlafen ist. Dann bleibt der Moment zwischen 0.00 und 01.00 noch bemerkenswert. Diese Nacht war in der Tat keine Ausnahme fur sie. Sie wacht morgens müde auf, geht aber für die Kinder aus und arbeitet. Sie hat auch eine erhohte Chance auf einen Burnout. Sehr interessanter Fall.
      Fiona

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      • #4
        Hallo Fiona,

        beim Betrachten der 24h-HRV-Messung Deiner 42-jährigen oder 45-jährigen Klientin und dabei hauptsächlich auf Deine Frage "Was passiert hier von 0:00 bis 1:00 Uhr?" eingehend, fallen mir fünf Ursachen ein:
        1. Sie hat sich bei ihrer 45-minütigen Sporteinheit von 19:45 Uhr bis 20:30 Uhr überbelastet, so dass sie den kompletten restlichen Abend und im Schlaf erschöpft war. Man sieht in der Pulskurve, dass der durchschnittliche Puls nach der Sporteinheit bis zum Einschlafen um 23:00 Uhr um mehr als 10 Schläge höher war als vor der Sporteinheit und auch in der Nacht nicht zurückgegangen ist.
        2. Das TV-Programm war so aufwühlend für sie (z.B. bei einem Actionfilm oder Thriller; die vielen Spitzen in ihrer Pulskurve wären eine Erklärung dafür), dass sie bei ihrem anschließenden Schlaf nicht zur Ruhe und Regeneration gefunden hat.
        3. Alkohol oder auch zu viel Koffein während des Fernsehabends. Könnte auch eine Ursache sein, wie Du vermutet hast. Für diese These sprechen die hohen Pulswerte während des Fernsehens, dagegen aber das dichte und intensive Lebensfeuer in der Zeit zwischen 21:45 Uhr und 23:00 Uhr sowie danach noch bis 24:00 Uhr.
        4. Negative Umwelteinflüsse im Schlafzimmer: So könnten bspw. Elektrosmog, Lärm, eine zu warme Raumtemperatur, schlechte Luft oder Kinder im Bett auch zum schlechten Schlaf beigetragen haben.
        5. Der Schlaf hat ja die Aufgabe die Belastungen des Tages durch Erholung, Entspannung und Regeneration sowie durch Zellerneuerung und der Ausschüttung von Wachstumshormonen auszugleichen. Dies kann man sich wie ein Gesundheitskonto von Soll und Haben vorstellen: Sind die Belastungen des Tages auf den Organismus durch Stress größer als die Erholung durch den Schlaf rutscht das Gesundheitskonto dauerhaft ins Minus. Im anderen Fall baut man sich dauerhaft ein Gesundheitsguthaben auf. Mit der HRV lässt sich dies sogar messen: Der STEP-Wert "Stress-Erholungs-Parameter" sollte immer über 1,0 sein. Bei der Messung Deiner Klientin gehe ich davon aus, dass der Wert bei ihr unter 1,0 liegt, aufgrund des extrem schlechten Schlafes und des unzureichenden allgemeinen Gesundheitszustandes. Die zahlreichen Aktivitäten während der 24-stündigen Messung, bei denen Müdigkeit und Erschöpfung vorliegen, könnten die These, dass bei Deiner Klientin der Schlaf die Belastungen des stressigen Alltags nicht ausgleichen kann, unterstreichen.
        Natürlich könnte auch eine Kombination der fünf (5) Ursachen ursächlich für den schlechten Schlaf besonders in der Zeit von 0:00 - 01:00 Uhr gewesen sein.

        Mich würde sehr interessieren, welche der beschriebenen Ursachen Deine Klientin bei ihr als zutreffend einschätzt? Hast Du noch die Möglichkeit, sie danach zu befragen?

        Liebe Grüße,
        Tobias

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