Schlaftrunk am Abend sinnvoll?

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  • Schlaftrunk am Abend sinnvoll?

    Bei früheren Messungen ist bei dieser Klientin so gut wie nie eine RSA im Schlaf erkennbar.
    Derzeit sind diverse "Schlaftrunks" am Markt erhältlich, die einen erholsamen, "guten" Schlaf versprechen. Die Klientin hat einen dieser Trunks getestet und siehe da, die Detektionen unmittelbar nach der Einnahme (gegen Anfang der Messung) sind so hoch, dass das System diese gefiltert hat und in der Nacht ist erstmals eine RSA erkennbar.

    Was haltet Ihr davon? Habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Wie sinnvoll ist es, solche Getränke regelmäßig vor dem Schlafengehen einzunehmen?

    Freu mich auf Eure Feedbacks zum Thema Schlaftrunks.

    Danke!

    Liebe Grüße
    Karin
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  • #2
    Hallo Karin,
    die Messung allein ist ein Genuss. Hier würde ich an stelle der Klientin nur etwas verändern wollen, wenn für die Zukunft große Belastungen anstehen. Vielleicht ein persönlich wichtiger Wettkampf. Oder eine Einschränkung der Lebensqualität. Wenn ich das richtig sehe, "grübelt sie die ganze Nacht darüber, dass keine RSA sichtbar wird". Ganz ehrlich mir wäre es absolut egal ob ich Nachts eine RSA habe oder nicht, schlafe ich gut. Die Voraussetzung ist also: Ich schlafe schlecht und suche nach einer Ursache.
    Frage: Schläft denn die Klientin schlecht? Wenn ja, dann wird sie möglicherweise bei jeder Art eine Veränderung erleben, glaubt sie an die Person die ihr das empfiehlt. Den Trunk, vor dem Schlafen spazieren gehen, ganz gezielte Atem Techniken, beruhigende Musik oder Baldrian Tropfen wenn eine Bezugsperson deiner Klientin dies empfiehlt. (Placebo Effekt) Es kam gerade ein Buch heraus, Titel ungefähr: "Die positive oder negative Manipulation in der Gesellschaft". Wenn also positiv die Sache wirkt o.k. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob eine Schwalbe einen Sommer macht oder ein Trunk meine Probleme löst. Bei allem Respekt vor der Mixtur im angebotenem Schlaftrunk. Es fehlt der wissenschaftliche Nachweis bei nur einer Versuchsperson. In Deutschland gibt es eine Ethik Kommission (angegliedert bei der Bundesregierung) diese vergibt sogenannte Titel: funktionelles Lebensmittel. Viele Nahrungsergänzungen haben nicht dieses Etikett. (Ist auch sehr teuer für den Hersteller)
    Weitere Fragen drängen sich mir auf. Die Messung wurde unmittelbar vor der Einnahme des Schlaftrunks gemacht. Dazu eigenes Klienten Beispiel: Bei einer gezielten Atemübung gelingt es spielerisch den Herzschlag zu erhöhen oder abzusenken. Wie man will. Ein Klient aus der Gruppe erklärte, bei mir ändert sich nichts. Ich holte ihn nach vorn ließ ihn Atmen und sagte ihm nebenbei:" Deine Frau steht im Eingang". Für alle sichtbar raste das Herz los. Vor seiner Frau hatte er Angst! Ich behaupte jetzt nicht, dass es meine Atem Übung war die das Herz schneller schlagen ließ. Alfred wiederholt regelmäßig, der Tag schlägt sich im Schlaf nieder. ( Persönlich lasse ich alle meine Klienten die Messung am Morgen beginnen und weiß der Schlaf spiegelt alle Aktivitäten des vorherigen Tages wieder. Frage steht also im Raum, könnte eine andere Tages Aktivität die Veränderung im Schlaf bewirkt haben.

    Lassen wir das o. geschriebene einmal weg und betrachten folgendes:

    1. Welcher Frequenztyp ist deine Klientin?
    2. Bei einer 24 h Herzschlag Menge über 113.000 Schläge/ 24H kommt es aus Unruhe oft zu Schlafstörungen. Allerdings bei Personen weit unter 100.000 Schläge/24 H - wie deine Klientin 90.873 - kann es auch zu Einschlafstörungen kommen. Da hilft oftmals eine Tasse Kaffee als Schlaftrunk. Dieses Phänomen hat mir Alfred verständlich gemacht. Nachts reguliert sich der Atem und das Herz auf ein natürliches Verhältnis. Also zu schnell wird nach unten und zu langsam nach oben reguliert. Die Artefakte scheinen anderer Natur zu sein und glaube nicht, dass bei einer etwa 20 fachen Messwiederholung ein Zusammenhang zwischen Trunk und Artefakte erkennbar wird.
    Also nehme die RSA Wölkchen ob da oder nicht bei diesem Lebensfeuer nur als farbige Bereicherung.
    Alles gute und für uns alle öfters solche Beispiele. Das macht uns auch ein wenig sicherer in der Auswertung.
    Achwilli

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    • #3
      Hallo Karin,
      ist ja sehr interessant... Hat sich auch am Pulsniveau im Schlaf etwas getan, oder hatte die immer schon eine so niedrige Herzrate? Heißt das Getränk zufällig Schnapsl?
      LG, Erich

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      • #4
        Hallo Willi, hallo Erich!

        Vielen Dank für Eure Rückmeldungen und weiteren Fragen.
        Die Klientin macht selbst regelmäßig My-AH-Messungen, um herauszufinden, was ihr im Alltag gut tut und was nicht.
        Nach der 1. Messung im Vorjahr hat ihr damals ein HRV-Professional erklärt, dass sie dringend ihren Schlaf verbessern muss, weil keine RSA vorhanden war und in den Beispielen für "guten Schlaf" diese immer sehr ausgeprägt erkennbar ist. Sie selbst hatte zu diesem Zeitpunkt nicht das subjektive Empfinden, dass sie schlecht geschlafen hätte, wurde dadurch aber motiviert, die Schlafqualität zu verbessern (anfangs oft Erschöpfungsschlaf, keine RSA, pNN50 bei 15,02% im Schlaf / 9,05 % am Tag).

        Die hohen Detektionen unmittelbar vor dem Schlafen in dieser Messung könnten auch auf eine "Augenmeditation" zurückzuführen sein, die sie an diesem Abend ausprobiert hat. Somit wird man die Wirkung oder Nichtwirkung dieses Schlaftrunks wohl nicht ganz klären können.
        Auf alle Fälle hat sie mehrere dieser diversen derzeit am Markt erhältlichen Drinks ausprobiert, einfach um zu testen, ob das auf ihren Schlaf eine positive Auswirkung hat. Eine meines Erachtens leicht positive Tendenz könnte man daraus vielleicht ablesen. Die Herzrate ist bei den Messungen mit Schlaftrunks stets ein paar Schläge tiefer gewesen. Es war kein "Schnapserl" wie von Erich vermutet sondern Murmele (https://www.schlafgutmurmel.eu/), snoze (https://www.snoooze.co/) und ein Baldrian-, Hopfen- und Melissenelexir vom Hofer, das über mehrere Abende eingenommen wurde.

        Für mich stellt sich einfach nur grundsätzlich die Frage, ob die Einnahme dieser "Schlaftrunks" sinnvoll ist? Evtl. über eine kurze Zeit? Dauerhaft kann es ja wohl nicht im Sinne der Klientin sein, wenn sie auf diese tw. doch recht kostspielen Drinks angewiesen ist, um "gut" zu schlafen.

        In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gute Nacht auch ohne Hilfsmittel wie Schlaftrunks!

        LG
        Karin

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        • #5
          Hallo Karin,
          danke für Ergänzungen. Klientin gehört also zur Kategorie: Sich "eigenes gesichertes Wissen anzueignen". Von solchen Leuten 20 Prozent als deine Klienten und beide Seiten Klient und Coach profitieren davon und sehen die restlichen 80 % toleranter . Das mit der Augenmeditation hätte auffallen müssen. Allerdings kenne ich kaum Leute die das ausreichend gut auch regelmäßig üben. Das zu sehen alleine ist schon dein Beitrag wert. Meine eigenen gefühlten Erfahrungen: Die von ihr vermutlich gemachten Übungen waren sicher sehr koordinativ für die Augen. Das kann schon zu starken Aktivitäten führen. Die Augenmuskeln sind zwar im Verhältnis sehr klein, dafür jedoch nervlich sehr anspruchsvoll. Zum einschlafen empfehle ich eher das "Kerzenstarren". Allgemein erreicht man dabei, nach ausreichender ausgewogenen Zeitspanne der Gewöhnung, recht interessante Ergebnisse. So kann es durchaus zu Farbspielen und Bildern kommen. (Hier Erfahrungen ohne Drogen, also wesentlich gesünder) Versuch: Sieh einige Minuten in eine Kerze mit geöffneten Augen ohne sie dabei zu schließen. Dann schließe die Augen und eine zweite Person hält seine Hand zwischen Kerze und Augen. Klient wird durch die geschlossenen Augen die Kerze weiter sehen. Das kann auch im Bett gemacht werden ( ohne Kerze) und stellt sich das Licht vor. Allmählich kommen und gehen Farben in schöner Klarheit. Man kann sie festhalten und gehen lassen. Ehe man sich versieht ist man eingeschlafen. Voraussetzung ich will nicht schlafen sondern das Farbspiel genießen.
          Achtung: Nicht ohne Anleitung eines Erfahrenen in diesen Praktiken. Ich kenne einen Idioten, der hat vor gute 40 Jahren als Autodidakt das Kerzenstarren geübt. Dann ist er mit dem Auto eine Brücke hochgefahren über dem Brückenbogen ging die Sonne auf. Wie beim Kerzenstarren. Dann Film weg. Auto hat sich am Ende der Brücke den Weg ins Feld gesucht. Zwei mal überschlagen. Manche Erfahrungen sollte man nicht unbedingt nachmachen.
          Zum Trunk. Natürlich haben alle diesbezüglichen Schlafgetränke eine nachweisbare Wirkung. Dabei ist zu beachten:
          Baldrian, Bier, Melisse (Vorsicht nicht die in Alkohol aufgelösten) und viele andere haben eine beruhigende Wirkung und helfen beim einschlafen. Wir haben eine Kräuter Schnecke (meine Frau) dort wächst so manches. Reihenfolge: 1. Lesen; 2. Prüfen in Fachwelt; 3. Kaufen; 4. Einpflanzen. Macht richtig Spaß am Abend zu streiten, welcher Tee aus eigenem Anbau heute optimal ist.
          Zu deiner grundsätzlichen Frage: Einnahme "Schlaftrunk" sinnvoll. Es gibt schon aufregende Tage, positive, wo man nicht gleich zum Schlaf kommt. Dann helfen schon einige Kleinigkeiten. Muss nicht ein Schlafmittel oder Trunk sein. Liegen jedoch Probleme vor die dich nicht einschlafen lassen, dann Problem suchen. (Glaube das versucht ihr auch mit den HRV Messungen) Zielstellung: 1. Problem finden. 2. Lösung suchen. 3. Problem beseitigen oder neutralisieren. Hier setzt dann die Kommunikation mit verschiedenen Leuten an.
          Hat mich gefreut.
          Viele Grüße
          achwilli

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          • #6
            Hallo Karin,
            ich besorg mir die nächsten Tage auch mal so ein Getränk, um das zu testen. Ich kenn ja meine RSA & Co. ja nun schon seit 10 Jahren. Über meinen Selbstversuch werd ich mal berichten.
            LG, Erich

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            • #7
              Schönen guten Abend!

              Vielen Dank für Eure Antworten, der Austausch im Forum macht wirklich Spaß!

              @Willi: Das von Dir beschriebene "Kerzenstarren" klingt interessant ... werde ich bei nächster Gelegenheit auch mal ausprobieren!
              Das Thema "Augen" und Vagus wurde im Februar Newsletter angesprochen... hoch interessant, wie groß die Wirkung auf den Vagus zu sein scheint! Als tsar(r) Trainerin - ("das Geheimnis aktiver Regeneration") muss ich immer wieder feststellen, dass doch recht viele Klienten eine recht hohe Augenspannung haben. Leider habe ich noch zu wenig HRV-Messungen mit diesen Klienten gemacht, um den direkten Zusammenhang von hoher Augenspannung zu reduziertem Parasympathikuswerten nachweisen zu können.
              Ob die Klientin in der o.a. Messung so viele "Probleme" in die Nacht mitnimmt, möchte ich mit ihr bei nächster Gelegenheit hinterfragen...?

              Hier steht vermutlich eher die Frage im Raum, wie "wichtig" RSA im Schlaf ist (um jeden Preis)?
              Wenn die pNN50 im Schlaf deutlich höher ist als am Tag, kann man damit dann nicht einfach zufrieden sein oder ist die fehlende RSA in der Nacht ein Zeichen für beginnende Krankheit?
              Auch das Thema "guter Schlaf" ist brandaktuell, wie im Newsletter angeführt

              @Erich: Ich freue mich auf das Ergebnis von Deinem Selbstversuch zum Thema "Schlaftrunks".

              Liebe Grüße
              Karin

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